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alles was ein Zuhause ausmacht

Danke für die Antwort...
Dass finde ich aber ziemlich fies mich zu fragen, ob ich gar nicht weiter will. Wer möchte schon stehenbleiben und im Selbstmitleid baden!
Euer Vorschlag bringt leider nicht so viel. Weil Zuhause, also in meinem gewohnten Umfeld DARF ich nicht bleiben. Ich habe ein absolutes Verbot dort mehr als ein paar Tage zu sein. Und meine Mama hat es sich schon anders überlegt, dass ich überhaupt hier sein darf für den Sommer. Und was wir hier für eine Situation haben ist alles andere als "alltäglich" (zum Glück!), das kann man nicht einfach ertragen. Das sind nicht normale familiäre Probleme, wie ihr meint. Darum weiss ich auch genau, dass ich nicht daheim bleiben kann, so sehr ich es mir wünsche.
Und meine Mama verlangt, dass ich etwas mache. Ist ja logisch. Wenn ich nicht studiere muss ich eben arbeiten. Und das habe ich ja im letzten Schuljahr auch gemacht, aber das ging überhaupt nicht. Warum sollte es jetzt anders sein... Ich denke es kommt auf das selbe hinaus, wie wenn ich studiere. Es sind genauso hohe Anforderungen und Belastungen. Da ist das mit dem stabilen Umfeld auch nicht anders.
Ich habe keine Angst vor dem allein sein, ich war immer viel allein und wurde auch von den Erwachsenen viel allein gelassen. Und ich habe Freunde, die mir helfen und mit denen ich ganz sicher nicht allein bin. Und natürlich helfen die mir auch einen Wohnort zu finden. Und sie sind auch ebenfalls der Meinung, dass es nicht reicht mich in irgendeine WG abzuschieben. Nur, dass wir als junge Menschen irgendwie nicht sehr weit kommen. Und sie nicht die Menschen sind, die mir ein Zuhause geben können.
Nein, ich bin nicht wirklich wütend und enttäuscht. Höchstens auf / von meiner Mutter, die Dinge zugelassen hat, die eine Mutter nicht zulassen sollte und so. Und vielleicht auf diese ganzen Ämter mit ihrer Bürokratie die eigentlich Menschen helfen sollen, aber das irgendwie nicht richtig hinkriegen. Aber das wusste ich eigentlich schon vorher.
Schaut, ich habe bereits in einer WG gewohnt. Das ist zusammen mit der Arbeit eben total schief gegangen. Und ich kann es jetzt nicht plötzlich! Ich habe nicht plötzlich gelernt auf mich zu schauen und mir selber zuzuhören und zu helfen. Sonst könnte ich es hier und jetzt auch.
Das ich das alles können muss, ob alleine oder in einer WG und zwar ohne das kleinste bisschen Hilfe (denn vin Mitbewohnern erwarten, dass sie einem zuhören oder einen daran erinnern zu Essen, ist nicht oke!), das ist das was mir Angst hat. Nicht das woanders Wohnen.
Ach, ich glaub ihr versteht nicht, was ich meine... Und ich kann es auch nicht so gut erklären.
Mein Beitrag etwas an der Situation zu ändern? Hm...
Wisst ihr, ich werde meine Wünsche oder Anforderungen nicht einfach abschalten. Das habe ich schon zu oft gemacht. Das funktioniert dann auch nicht. Wohnmöglichkeiten suchen kann ich trotzdem und wo ich es nicht mache, macht es meine Freundin. Nur, solange ich ein ungutes Gefühl habe werde ich "nein" dazu sagen.
Bei meiner Familie darf und kann ich ja sowieso nicht bleiben, also muss ich ihnen auch nicht entgegenkommen.
Übrigens, dass ihr nicht glaubt ich sei einfach nur unzufrieden: Bis mein Stiefvater vor 11 Jahren bei uns eingezogen ist, war mein Zuhause zwar sehr instabil aber es war ein Zuhause. Im Internat hatte ich abgesehen von (m)einer Familie alles was ich brauchte, das WAR mein Zuhause. Und in der Psychi, da habe ich mich eigentlich auch irgendwie Zuhause gefühlt.
Nur ist ein wirkliches Zuhause für mich etwas was auch Stabilität (Sicherheit) geben kann. Etwas, das man nicht nach einigen Monaten oder nach wenigen Jahren komplett nicht mehr hat. Und DANACH sehne ich mich.

Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde

Missverständnis

Liebe Lilli
Zum Glück hast du dich gewehrt und uns geschrieben, dass wir die Situation falsch einschätzen. Mit deinen zusätzlichen Erklärungen sieht auch für uns deine Ausgangslage anders aus. Entschuldige, wenn wir dich provoziert haben.
Du kannst es sehr gut erklären. Deine Schilderungen sind so detailliert und zeigen, dass du dich und deine Situation sehr gut kennst. Du hast Recht, wenn du deine Wünsche und Bedürfnisse nicht unterdrücken willst. Es stellt sich allerdings die Frage, ob es nur einen Weg gibt, diese zu erfüllen. Dein berechtigtes Bedürfnis nach einem Zuhause, wo jemand von dir Notiz nimmt, wo jemand merkt, wenn du nicht da bist, wo jemand spürt, ob es dir gut geht oder nicht und wo jemand auch mal hinsitzt und dir zuhört und dir einen Teller hinstellt, kannst du ganz sicher nicht bei deiner Familie abdecken. Es ist richtig, dass in einer WG oft Jugendliche sind, die mindestens ebensoviel nicht auf die Reihe kriegen und gar keine Kapazitäten haben, jemand anderen zu umsorgen. Da hast du ja Erfahrung.
Die Behörden und Ämter suchen etwas, aber sie kennen vielleicht keinen solchen Ort, der mehr bietet als eine sachlich korrekte Grundversorgung. Ich glaube, dass es nicht so sehr auf den Ort ankommt, sondern auf die Menschen, die diesen Ort prägen. Ich habe zweimal gute Erfahrungen gemacht mit Jugendlichen, die in ein Studentenwohnheim und ein Lehrlingsheim gezogen sind. An einem Ort war so altmodisch eine "Schlummermutter", die sich nicht als Therapeutin verstand, aber sie bot genau das, was du schilderst, was du gerne hättest. Am anderen Ort steht die Kirche als Träger hinter dem Heim und die MitarbeiterInnen legen grossen Wert auf die Atmosphäre und nicht nur auf die Fakten.
Du hast schon verschiedene Zuhause erlebt und du spürst, ob du dich an einem Ort wohl fühlen kannst. Lass dich von diesem Gefühl leiten und nimm alle Hilfe von Freundinnen und Fachleuten an bei der Suche. Wenn du den Ort gefunden hast, lebe dort und nimm es als dein Zuhause. Lass es offen, für wie lange es ein guter Ort ist. Wenn der Ort gut ist, dann ist jeder Tag wichtig, an dem du wieder ein Zuhause hast, ein Ort, wo du dich sicher fühlst.
Ich wünsche dir, dass du das findest, weil wir alle einen sicheren Ort in unserem Leben brauchen, damit wir uns um den Rest, wie zum Beispiel ein Studium, kümmern können. Weil wir nicht wissen, wo du lebst, können wir dir keine konkreten Vorschläge machen, aber frag mal all die Leute um dich herum, ob sie so was wie dieses Studentenwohnheim kennen.
Und kopfhoch - es lohnt sich seine Wünsche hartnäckig zu verfolgen!
Bettina

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