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Drogenabhängig, Freundschaft in Gefahr

Meine beste Freundin und ich sind drogenabhängig. Wir konsumieren jedes Wochenende, hatten jedoch ein Umfeld und Dealer, der stets darauf achtete, dass wir nicht zu viel her bekommen und wir das evtl noch öfter machen. Nach einer Zeit haben wir jedoch neue Leute kennengelernt und auch neue Kontakte geknüpft, um es kurz zu sagen. Wir bekommen nun alles in beliebiger Menge überall her. Ich habe mich noch so weit unter Kontrolle. Meine Freundin jedoch hat sich in der letzten Woche plötzlich geändert. Sie verabredet sich mit mir, aber lässt mich sitzen. Sie will das ich beim Feiern dabei bin, aber sucht sich immer andere Leute. Wenn ich dann sag das ich gehe, bietet sie mir alles an, dass ich doch noch bleibe. Seit 3 Tagen ist es so, das sie nichts mehr planen möchte. Sie meint sie will alles nach Lust und Laune machen. Wenn ich sie zum Beispiel morgens frage ob wir gegen Abend was machen, meint sie das sie soweit nicht planen will. Sie macht auch öfters die Nächte durch. 3 Tage am Stück wach zu sein... das macht mich fertig, wenn ich sie dann sehe. Sie verliert sich, verletzt ihre Prinziepien, gibt mir das Gefühl für sie nicht mehr wichtig zu sein. Unsere kleinen Rituale wie eine Sms am morgen oder Überraschungsbesuche fallen einfach weg. Das Zwischenmenschliche, die Liebe und Fürsorge  was unsere Freundschaft ausgemacht hat, ist einfach so verpufft. Wenn ich sie um Rat frage erhalte ich nur noch ein: Musst du selber wissen. Wir hatten so eine innige Beziehung zu einander das wir auf jede andere Person die in das Leben der anderen Person getreten ist, Eifersüchtig waren. Wir haben ein Leben gelebt. So langsam gibt es ja noch nicht mal mehr ein wir. Wenn ich irgend welche Andeutungen mache hör ich von ihr nur: Du machst dir viel zu viele Gedanken. Mag wohl stimmen denn in letzter Zeit denke ich nur noch über meine und ihre Probleme nach. Habe keinen Appetit und leide unter Schlafstörungen weil es in meinem Kopf einfach zu laut ist.
Ich weis nicht mehr weiter... Ich will die Freundschaft nicht einfach aufgeben. Ich will sie aus dem krassen Konsum raus holen. Ihr zeigen das das Leben, die Interessen, Arbeit und Schule  alles noch zu bewälltigen ist. Selbst wenn man mal ab und zu Drogen konsumiert. Nur muss es eben erst zu diesem ab und zu kommen.
Ich brauch Hilfe, einen Rat. Meine eigene Kraft reicht nicht um damit klar zu kommen. Ich weiss nicht, was ich machen soll und bin verzweifelt.
Jeden Tag und jede Nacht bin ich am weinen. Ich versuch mit anderen Leuten was zu unternehmen, kann mich jedoch nicht konzentrieren und bei der Sache bleiben. Die Gedanken in meinem Kopf wollen nicht eine Sekunde verstummen. Ich hoffe ich bin hier richtig und bekomme einen guten Rat. Denn den hab ich dringend nötig.

Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde

Sei für deine Freundin da wenn sie dich braucht

Liebe Nina
Deine Freundin hat wirklich ein grosses Problem und braucht Hilfe. Die Drogen haben sie verändert und sie verstösst gegen ihre Prinzipien. Sie hat sich nicht mehr unter Kontrolle und vernachlässigt alles was ihr vorher wichtig war, auch eure Freundschaft. Ich kann verstehen, dass du dir grosse Sorgen um sie machst, deine Sorgen sind auch berechtigt. Es tut weh mitanzusehen, wie sich die beste Freundin immer mehr "verliert". Ich nehme an, dass ihr bereits schon einige Male über das Problem geredet habt und sie deine Meinung zu diesem Thema kennt. Sag ihr wie weh es dir tut, dass sie dich behandelt. Leider kannst du sie nicht zwingen mit den Drogen und ihrem ungesunden Lebensstil aufzuhören. Sie muss es selber auch wollen!! Du hast bereits versucht sie da raus zu holen, nun liegt es an deiner Freundin.  Sag ihr, dass du für sie da bist, wenn sie Hilfe braucht. Du kannst eine Telefonnummer von einer Suchtberatungsstelle in deiner Region heraussuchen. Wenn der Zeitpunkt kommt und sie dich um Hilfe bittet, kannst du ihr diese Nummer geben oder sie auch zu dieser Beratungsstelle begleiten. Sie wird dir sicher dankbar dafür sein.
Wichtig ist aber auch, dass du dich durch das Verhalten deiner Freundin nicht runterziehen lässt oder gar auch noch tiefer in den Struel der Sucht absinkst. Für dich wäre es gut, wenn du dich auch von den Drogen distanzierst. Du hast ja selbst miterlebt, wie schnell sich Menschen wegen dem Drogenkonsum verändern können und wie schnell man die Kontrolle verliert.
Laura

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