
mein Opa stirbt
hallo,ich habe glaube ich ein problem.
Mein opa ist vor 5 monaten an krebs verstorben.Ich habe sehr darunter gelitten.Ja und jeztzt liegt mein anderer opa im sterben.Alles von damals kommt wieder hoch.Als ich gestern meinen opa besucht habe,hätte ich schreien können.Er sah genauso aus wie mein anderer opa von dem ich mich verabschieden sollte als er im sterben lag.
Ich kann das nicht.Ich will nicht 2 Menschen in einem jahr verlieren.Ich traue mich garnicht an weihnachten zu denken.
Ich versuche mich zwar von all dem abzulenken,mit weggehn und alkohol.Aber das bringt mich garnicht weiter.
Ich träume nachts wieder davon wie mein opa aussah als er im sterben lag.Ich hatte schonmal jede nacht albtäume deswegen.Ich weiss nicht mehr was ich machen soll.
Ich glaube ich weiss auch nicht mit wem ich darüber reden soll.Denn meine Mutter erzählt mir immer ihren kummer und was sie bedrückt.Ich bin grade wirklich traurig.Eigentlich bin ich seit jetzt genau einem jahr traurig.Ich wüsste keinen wirklichen moment an dem ich überglücklich war .
liebe grüsse johanna
Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde
sich Zeit nehmen für das Traurigsein
Liebe Johanna
das ist schrecklich, was du erleben musst. Es muss dir vorkommen wie die Wiederholung eines ganz schlimmen Alptraums, dass jetzt der zweite Opa auch noch stirbt.
Abschied nehmen von einem Menschen, den man geliebt hat, das braucht Zeit und andere Menschen, mit denen man sein Leid teilen kann. Mit den fünf Monaten ist dir kaum Zeit geblieben, dich von deinem Opa zu verabschieden - und jetzt steht schon wieder ein Abschied bevor.
Du schreibst selber, dass es nichts bringt, dich mit Weggehen und Alkohol abzulenken. Das glaube ich auch. Vielleicht bringt es dir mehr, wenn du dir genug Zeit gibst im Alltag, traurig zu sein. Nimm dir Zeit, eine Kerze anzuzünden oder ein Bad zu nehmen, einen Spaziergang zu machen oder vielleicht sogar einen Abschiedsbrief an deine beiden Opas zu schreiben. Suche dir Fotos von deinen Grossvätern hervor und stelle sie dir aufs Pult. Das wird dir vielleicht die Erinnerungen und das Bild, als beide noch lebendig und gesund waren, zurück bringen.
Am wichtigsten finde ich aber fast, dass du jemanden findest, mit dem du reden kannst und der/die ein offenes Ohr hat für deine Sorgen und Traurigkeit. Das ist eine verkehrte Welt, wenn deine Mutter dir ihre Sorgen erzählt und für deinen Kummer keinen Platz hat. Vielleicht magst du ihr mal sagen, dass sie doch jetzt DIR zuhören soll? Oder gibt es jemanden anderen, den du magst und dem/der du deine Sorgen erzählen könntest?
Du schreibst ja auch, dass du schon seit einem Jahr traurig bist... was war denn da? Wo sind denn deine glücklichen Momente geblieben? Vielleicht könnt ihr zusammen herausfinden, was du brauchst, um auch wieder glücklich sein zu können.
Kopfhoch