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müde, erschöpft und verzweifelt

hallo liebes kopf-hoch-team
seit etwa 2 jahren habe ich regelmässig depressive phasen. die aktuelle dauert jetzt aber schon ziemlich lange. ich fühle mich so tief unten; in meiner familie finde ich (mit ausnahme meiner tante) keinen halt, mein vater terrorisiert die ganze familie und meine mutter macht nichts dagegen ("dem frieden zu liebe"), ich fühle mich von daher nicht wirklich wohl zu hause. In meiner klasse am gymnasium auch nicht, ich habe angst vor meiner zukunft (ich weiss nicht was ich beruflich machen will), ich glaub ich bin verliebt in einen jungen der ca. 2700km von mir entfernt ist...
die einzigen menschen, bei denen ich mich noch wirklich wohl fühle, sind meine 3 engsten freundinnen (denen ich das hier alles nicht SO sagen kann..) und meine tante und ihre freunde in afrika, die meisten anderen leute deprimieren und nerven mich einfach nur noch. ich will einfach weg von der schweiz!! aber ich weiss natürlich, dass ich zuerst eine ausbildung machen muss etc. bevor ich gehen kann, das dauert aber noch so verdammt lange!!! trotzdem habe ich in letzter zeit immer mehr angst, dass ich plötzlich einfach alles hinschmeissen werde und irgendwohin abhaue! dazu kommen noch die vielen "heul-attacken", wo ich einfach in tränen ausbreche und nicht mehr kann..
ich geh auch schon zu einem psychologen, bei dem ich eigentlich meistens mut kriege, doch ein zwei tage später ist von dem nichts mehr übrig. ich bin einfach so müde und erschöpft und verzweifelt, was soll ich machen??! bitte um rat..

Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde

Wege aus der Krise

Liebe Alex 
Wenn man sich niergens richtig wohl fühlt, dann ist es kein Wunder, dass man immer wieder von depressiven Phasen eingeholt wird. Weder zu Hause noch in der Schule fühlst du dich geborgen. Wenn man keinen Ort hat, wo man sich aufgehoben fühlt, dann empfindet der Körper Stress und man ist schnell genervt oder eben unglücklich. Aber trotz der schwierigen Situation, in der du dich befindest, bist du eine Kämpferin!! Du weisst, dass es dir schlecht geht und bist bereit etwas dagegen zu tun. Du willst das sich etwas ändert, aber du weisst nicht wie du das am besten hinbekommst. Deshalb gehst du auch zum Psychologen. Wenn dir die Gespräch mit ihm Mut machen, dann sollest du dort umbedingt weiter hin gehen, bis du dich wieder etwas stabiler fühlst. Für dich finde ich es wichtig, dass du dir bewusst Zeit nimmst um mit Menschen zusammen zu sein, die dir gut tun und bei denen du dich wohl fühlst. Triff dich regelmässig mit deinen Freundinnen und deiner Tante. Auch wenn es dir schwer fällt mit deinen Freundinnen über deine Probleme und Gefühle zu reden, könnten sie dich dabei unterstützen. Manchmal tut es gut, wenn man mit einer guten Freundin über die Dinge reden kann, die einem belasten. Du musst ja nicht gleich all deine Probleme preisgeben. Aber nur wenn du dich etwas öffnest und deine Freundinnen auch Bescheid wissen, wie es um dich steht, können sie dir die Hilfe und Unterstützung geben, die du brauchst. Freundinnen sind nicht nur da um Spass zu haben, sie helfen dir auch in Zeiten wo es dir schlecht geht. Die Unterstützung von guten Freunden kann Gold wert sein.
Momentan steckst du in einer Krise und du hast dir schon paar Mal überlegt alles hinzuschmeissen. Aber dein Kampfgeist hat das zum Glück nicht zugelassen. Und für dich gilt weiter kämpfen! Um dich etwas aus der Krise zu holen ist es wichtig, dass du Dinge tust, die dir gut tun und Spass machen. Versuch jeden Tag mindestens eine Tätigkeit zu tun, wo du abschlaten kannst oder du Spass hast. Sei das deinen Lieblingskuchen backen oder eine halbe Stunde Velo fahren... egal was du tust, hauptsache es tut dir gut.
Im Gymi hast du momentan auch eine schwere Zeit. In deiner Klasse fühlst du dich nicht wohl. Es ist nun mal so, dass die Schule einem viel einfacher fällt, wenn man einen "Leidensgenossen" findet. Jemanden mit dem man zusammen die Hausaufgaben machen kann und in der Pause zusammen über die Lehrer ablästern kann;) Gelingt es dir eine Freundin oder einen Freund zu finden, dann wird dir die Schulzeit auch etwas einfach fallen. Momentan bist du aber ziemlich voreingenommen und alle anderen nerven dich sowieso....Mit dieser Einstellung wird es dir nicht leicht fallen Anschluss zu finden... und die Schule wird dann eher eine langweilige, einsame Zeit bleiben.. Willst du das? Wenn nicht dann gibt dir doch einen Ruck und versuch dich etwas zu öffnen und einige deiner Klassenkameraden etwas besser kennen zu lernen. Aber es wäre unfair die anderen Schulkameraden nicht mit deinen 3 guten Freundinnnen zu vergleichen... denn an sie wird eh niemand rankommen (sonst wären sie ja auch nicht deine besten Freundinnen;)). Gibt den anderen aber auch eine Chance... such dir die Personen, die du am "sympathisten" findest. Denn bereits eins, zwei nette Klassenkameraden können dazu führen, dass deine Schul-Motivation wieder etwas ansteigt.
Laura

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