top of page

Angst verrückt zu werden

Hallo, ich habe schon länger immer mal wieder das Problem, dass ich schreckliche Angst davor habe, an einer unheilbaren Krankheit zu erkranken/leiden und zu sterben. Jetzt war ein halbes Jahr Ruhe und nun geht es wieder los, allerdings mit psychischen Krankheiten. DIe Angst vor Krebs oder so konnte ich mir ja noch dadurch erklären, dass meine Mutter daran verstorben ist, aber warum jetzt psychische Krankheiten? Ich habe total Angst Depressionen zu bekommen oder Schizophren zu werden und die Kontrolle über mich zu verlieren. Ich steigere mich dann so darein, dass ich befürchte verrückt zu werden. Dabei bin ich eigentlich ein positiver Mensch, habe Spaß am Leben und weiß auch, dass ich nicht krank (egal ob psychisch oder nicht) bin. Trotzdem sind dann wieder die Momente da, in denen ich fast eine Panikattacke bekomme. Was kann ich dagegen tun? Momentan fühle ich mich teilweise, als würde ich neben mir stehen und frage mich, wer ich eigentlich bin... Ist das vielleicht normal mit 17? Also, dass man sich selbst noch finden muss? Ich weiß nicht was ich tun soll und habe auch Angst, zum Psychologen zu müssen, auch wenn ich weiß, dass das nichts schlimmes wäre...
Ich hoffe ich versteht ein bisschen, was ich meine.
Liebe Grüße und Danke schonmal
Anna

Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde

Interpretiere nicht zu viel in Gefühle und Körperempfindungen hinein

Liebe Anna
Deine Mutter ist an Krebs gestorben. Durch dieses Ereignis ist es verständlich, dass deine Angst vor Krankheiten grösser geworden ist und du dir Sorgen machst, dass du an etwas Schlimmen leidest. Nun hat sich deine Angst auf psychische Störungen verlagert. Du bist wahrscheinlich sehr sensibel und nimmst die kleinsten Körperempfindungen, Stimmungsschwankungen und Gefühle wahr. Und diesen Empfindungen gibst du eine grosse Bedeutung. Könnte meine Traurigkeit und Lustlosigkeit bedeuten, dass ich Depressionen kriege? Ich nehme Dinge verändert wahr – bedeutet das, dass ich eine Schizophrenie entwickle? Diese Überbewertung gilt es zu durchbrechen. Nimm nicht bei allen Empfindungen an, dass sie für eine psychische (oder organische) Störung sprechen. Nimm Gefühle oder körperliche Zustände wahr. Du kannst auch aufschreiben, wie du dich fühlst oder was in dir vorgeht. Und dann legst du diese Gefühle oder Zustände beiseite und überlegst nicht, ob es etwas Schlimmes sein könnte. Nimm es einfach so hin, ohne darüber nachzudenken. Lenk dich ab, tue schöne Dinge, die dir Spass machen. Wenn die Ängste bleiben und es dich sehr belastet, solltest du dir überlegen, mal zum Psychologen zu gehen. Du weisst ja eigentlich, dass du gesund bist, und trotzdem hast du teilweise panische Angst, an einer psychischen Störung zu erkranken. Ein Psychologe könnte dich untersuchen und dir bestätigen, dass du gesund bist und dir helfen, deine Ängste in den Griff zu kriegen.
Es ist auf jeden Fall normal, dass man sich mit 17 frägt, wer man ist und was man will. Du befindest dich in einer Phase, wo du dich selbst kennen lernen und finden musst. Das ist ein langer Prozess. Gib dir Zeit, dich selbst zu definieren und heraus zu finden, was dich ausmacht. Tu Dinge, die dir Spass machen und gönn dir was. Das lenkt dich nicht nur von deinen Ängsten ab, sondern es hilft dir auch, dich selbst kennen zu lernen und zu finden.
Rebecca

bottom of page