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berührungsängste

was kann man gegen berührungsängste machen? meine kollegin hat sogar schon gemerkt das ich berührungsängste habe. Wen es mir schlecht geht möchte ich nicht das mich irgendjemand berührt wen schon dann werde ich ziemlich agressiv..und bei jungs habe ich so wieso ein grosses problem weil ich es nicht haben kann wen mir irgendjemand zu nahe kommt auch nur wen er mit mir redet. ich weiss nicht was ich machen soll.

Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde

Selber bestimmen

Hallo Manu
Ängste entstehen meist dann, wenn man selber den Eindruck hat, dass man etwas nicht mehr kontrollieren kann und man sich ohnmächtig und ausgeliefert fühlt. Die von dir beschriebene Berührungsangst hat mit dem Umgang mit menschlicher Nähe zu tun. Nähe kann zugelassen werden, wenn man sich sicher fühlt und dem anderen vertraut. Je unsicherer man sich fühlt, desto mehr geht man auf Distanz. Es hat auch mit der eigenen Sicherheit zu tun, mit der Selbstsicherheit. Je selbstsicherer ich mich fühle, desto besser kann ich kontrollieren und bestimmen, wie viel Nähe ich zulassen will oder nicht. Jemanden auf Distanz halten, ist also auch ein Selbstschutz um nicht etwaigen Verletzungen ausgesetzt zu sein. Eigentlch ist also so ein Selbstschutz etwas ganz hilfreiches und nützliches. Für dich scheint es jedoch aktuell ein Problem zu sein, da du nicht weisst, wieviel Nähe du zulassen kannst ohne dass du dich selber verlierst. Und nicht Wissen kann Angst machen. Spüre in dich hinein und fühle für dich, wieviel Nähe für dich ok ist und wo du Stopp sagst. Das darf sein, denn wenn dein eigenes Näheempfinden für dich stimmig ist, dann wirkst du auch nach aussen hin echt und überzeugend.
Es gibt da aber noch etwas: Jeder Mensch hat seine ganz eigene Privatsphäre. Damit meine ich jenen räumlichen Abstand zu anderen, bei dem man sich gut fühlt. Bei den einen ist dieser Abstand näher, bei anderen weiter. Diejenigen, bei denen der Abstand sehr nah sein darf, haben dann oftmals Mühe zu verstehen, dass das für andere bereits zu nah ist und sie sich dadurch bedrängt fühlen. Andere wiederum haben sogar keine Mühe damit, das Gegenüber im Gespräch immer wieder beiläufig zu berühren. Auch das ist individuell verschieden: Und nicht jeder mag das. Es zeigt Reife und Stärke, wenn du dazu stehen kannst, dass dir etwas zu nahe ist. Das darf sein. Denn du bist diejenige die bestimmt, wieviel Nähe sie im Moment erträgt.
Und da ist noch deine beschriebene Angst in Gesprächen mit Jungs: das geht in die Richtung von Verlegenheit und Unsicherheit - ein Nichtwissen wie du reagieren sollst und wie du auf dein Gegenüber wirkst. In solchen Situationen fehlt es einem oft auch an Ideen, worüber man nun eigentlich reden soll. Wenn du nichts von dir zu erzählen weisst, dann versuch es mit Fragenstellen. Stell deinem Gegenüber eine Frage; und die darf auch ganz banal und alltäglich sein. Fragen zu Hobby, Sportaktivitäten, Berufspläne, dem letzten Urlaubsort, den Ferienplänen usw sind oft ein guter Einstieg in ein Gespräch. Und vielleicht entdeckt ihr dann Gemeinsamkeiten, worüber sich anschliessend ausführlicher reden lässt.

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