Hoffnungslos?
Hallo
ich war nun bei einem anderen Psychater, bekomme nun Tabletten gegen Panikattacken. War eine Woche bei meiner Freundin. War ganz gut. Ich verspüre seit einer kleinen Zeit nun nicht mehr ganz so stark diese tiefe Traurigkeit. Doch nur weil ich nun mache was ich für richtig halte. Ich gehe oder will (bin mom. arbeitssuchend) nur noch 25-30 h Arbeiten gehen. Halte es sonst nicht aus körperlich und psychisch. Ich denke, dass mein Körper es nicht mehr Stand hält, weil in mir immer noch was von der bösen traurigkeit steckt.
Ich habe Angst, morgen muss ich schon wieder probearbeiten. Habe Angst zu schlecht zu sein und nicht zu genügen. Doch wenn ich Angst habe, dann beginnt mein Herz zu rasen (Am Anfang habe ich gedacht das mein Herz gleich explodiert und ich sterben muss.) Das Rasen war so angsteinflößend, weil ich eben nicht gewusst habe, was mich nun erwartet. Wenn mein Herz beginnt zu rasen kommmt noch das Ohrenrauschen dazu, Schweiß und mir wird schwarz vor Augen. Ich habe Angst, dass ich mich morgen so reinsteigere und erneut der Ohnmacht zu nahe komme. Warum habe ich Angst? Kann ich sie nicht irgendwie verbannen? Ich sage mir jeden Tag -Sina du bist wunderbar, genau so wie du bist!- Doch habe ich mein Herz einfach nicht unter Kontrolle, besonders wenn ich stehe. Wenn ich sitze, komme ich viel besser mit Kritik oder sonstiges klar. Vielleicht weil ich dann nicht mehr so viel Angriffsflächte biete? (Voll bekloppt!) Warum bin ich so schwach und traurig?
Ich liebe es Geschichten zu schreiben, auch wenn ich ziemlich mies in der Rechtschreibung bin und immer wieder, wenn ich mir bewusst mache, dass ich Arbeiten muss und stehen, laufen muss, nicht in meinem Bett sitzen und am Laptop schreiben kann, macht mich das ziemlich traurig und zieht mich hinab. Ich kann dann auch nicht denken: Na und dann gehst du eben für ein paar Stunden arbeiten, bis du vom Schreiben leben kannst! Bin ich ein hoffnunsloser fall?
Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde
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Liebe Sina
Ich denke gar nicht, dass du ein hoffnungloser Fall bist, im Gegenteil. Seit du hier schreibst, hast du immer wieder Kampfgeist gezeigt und die Dinge in deinem Leben in Angriff genommen. Du scheinst dich selber gut zu kennen und dich mit dir auseinandersetzen zu können. Ich denke, du bist wirklich auf dem richtigen Weg. Es gibt aber immer wieder Zeiten, vor allem wenn so Stressfaktoren wie Probearbeiten auf einen warten, in denen man einfach von allem so erschöpft ist, dass man nicht sicher ist, ob man diese neue Hürde auch noch schafft. Ich finde es gut, dass du dich eine Weile schonen willst. Trotzdem darfst du das Ziel nicht aus den Augen lassen, irgendwann sollst du wieder voll funktionsfähig sein und es soll wieder die ganze Energie in dir stecken, um alles machen und erreichen zu können, was du dir vornimmst.
Warum du Angst hast, kann ich dir nicht genau sagen. Wie du schreibst, ist bei einer solchen Panikattacke wohl das Schlimmste, wenn man nicht weiss warum und was jetzt mit dem Körper passiert. Es beginnt damit, dass das Herz schneller schlägt, Schweissausbrüche kommen usw., was furchtbar Angst macht und durch die furchtbare Angst macht man diese körperlichen Symptome wiederum noch schlimmer. Aber es kann dir nichts passieren, wenn du eine Panikattacke hast, es dauert auch nicht ewig, denn der Körper beruhigt sich von selber wieder nach 10 oder 15 Minuten. Vielleicht schaffst du deine Angst in der nächsten Situation so etwas zu steuern, beruhige dich selber und sag dir, dass der Körper gleich damit aufhört. Die Erklärung mit der Angriffsfläche finde ich gar nicht so bekloppt. Das ist vielleicht etwas, was du üben kannst, indem du dir zuhause brenzlige Situationen durch den Kopf gehen lässt und dabei aber aufrecht stehen bleibst. Du kannst viele Dinge zuhause üben, die dir Angst machen. Das ist die bessere Lösung, also zu versuchen, die Angst zu verbannen. Wenn du gerne schreibst, versuche doch die Situationen, die dir Angst machen, aufzuschreiben. Und sie dann so aufzuschreiben, dass du in der Geschicht stark bist, auch mal etwas falsch machst und du trotzdem denkst: "Nun, jetzt hast du etwas falsch gemacht, das macht nichts, das ist normal. Niemand kann alles von Anfang an." Schreib dein Leben um!
Lieber Gruss, Kim