Ich habe Angst wenn er mich schüttelt
Hallo
was soll ich tun, wenn mein Papi ausrastet, nur weil ich ein Puff in meinem Zimmer habe? Er wird total wütend, wenn Mami sagt, er solle nicht soviel Alkohol trinken. Meistens trinkt er Wein, manchmal auch ein Bier. Ich weiss nicht, ob er zuviel Alkohol trinkt, wieviel ist eigentlich zuviel? Ich habe nur Angst, wenn er rastet und mich schüttelt. Dann schreie ich und Mami schreit auch und dann zieht er sich ins Zimmer zurück. Er will nicht, dass uns jemand hört, er schliesst dann immer die Fenster und Türen. Aber er ist doch mein Papi, warum tut er das?
Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde
Dein Papi ist anders wenn er trinkt
Hallo Jenny
wahrscheinlich tut er das, weil er wirklich zuviel Alkohol trinkt. Das merkst Du sehr gut. Und wahrscheinlich schämt er sich dafür, wenn er betrunken ist und herumschreit und möchte nicht, dass das jemand anders hört. Darum schliesst er alles zu. DU hast jetzt einen sehr mutigen und richtigen Schritt nach aussen gemacht, dass Du uns schreibst von Deinen ängsten und Sorgen!
Weisst Du, zuviel Alkohol trinken ist eine Krankheit, es ist sehr schwierig, damit aufzuhören - aber es geht!
Zuviel Alkohol ist, wenn ein Mann mehr als 3 oder 4 Mal in der Woche 2 oder 3 Gläser Wein oder Bier trinkt. Also nicht jeden Tag und auch nicht mehr! Frauen sollten weniger trinken und Kinder und Jugendliche gar nichts, weil das dem Körper schadet: dem Hirn, dem Bauch, der Leber....
Vielleicht kannst Du Deinem Papi mal sagen, dass er Dir Angst macht und weh tut, wenn er Dich schüttelt und dass Du das nicht möchtest. Weisst Du, ich glaube er möchte das auch nicht - weil er ist Dein Papi und hat Dich bestimmt auch lieb! Aber Alkohol verändert einen Menschen und Dein Vater wird wütend, wenn er zuviel getrunken hat. Und dann rastet er auch aus, nur weil Du ein Puff im Zimmer hast...
Das kannst Du ihm auch sagen, dass Du ihn gerne hast, wie er ist, wenn er nüchtern ist, wenn er nichts trinkt. Vielleicht fällt es ihm dann einfacher, sich selber Hilfe zu holen bei einem anderen Erwachsenen, beim Arzt oder der Alkoholberatungsstelle. Aber ganz wichtig: ER muss sich selber helfen, Du oder Deine Mutter können das nicht.
Und Du: mach weiter so! Sprich mit jemandem, dem Du vertraust, den Du gerne hast. Sorgen werden ein wenig kleiner, wenn man sie mit jemandem teilt.
Ich wünsche Dir ganz viel Mut und Kraft, mit Deinem Papi und mit anderen zu reden: Kopfhoch!