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Ich konzentrier mich auf meine Hässlichkeiten

hey,
ich bin so verzweifelt.. jeden tag das gleiche, es ist zum kotzen. aber ich habe auch keine lust bzw. kraft etwas zu unternehmen, weil ich total hässlich aussehe und es kaum mehr aushalte... ich hab zwar eine tolle familie und ein, zwei gute freundinnen, aber trotzdem geht es mir beschissen. ich wache morgens auf und es ist der horror. am liebsten wäre ich tot, aber nein, ich bin zu feige, alles zu beenden, außerdem denk ich an meine familie und an meine tiere vögel).. ich frag mich, was das alles soll... wenn man doch eh irgendwann stirbt. und was wird nach dem tod sein? die frage kann niemand beantworten.. ich hab angst. eigentlich immer und überall. stark und weniger stark... ich find mich von oben bis unten hässlich.. scheußliche haare, gesicht das immer sehr schenll rot wird und jetzt bekomme ich auch noch pickel.. mit meinem körper bin ich auch nicht zufrieden, aber im gegensatz zu meinem gesamten kopf ist mir dieser ziemlich gleichgültig. ich kann oft nicht mehr in die schule gehen, weil ich mich immer so auf meine hässlichkeiten konzentriere... und ich hab viel verpasst,weil ich in einer klinik war... es geht fast alles daneben... und unter menschen gehen ist insgesamt furchtbar, vor allem unter welche die in meinem alter sind.. es ist jedes mädchen hübscher als ich, jedes. das ist keine einbildung.. ouh man...ich weiß nicht, wann ich je wieder aus dieser scheiße herausfinde... 
liebe grüße h.

Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde

Ja! Wofür das alles?

Liebe H.
Du wirst wieder aus dieser Scheisse herausfinden. Und zwar in dem Moment, indem du es schaffst, dich nicht mehr auf deine Hässlichkeiten zu konzentrieren. Das ist leichter gesagt als getan. Denn im Moment steckst du in einer Schlaufe, in der du alles schlecht findest und um es zu beweisen nach noch schlechteren Dingen suchst. Dabei braucht man für das Schlechte keine Beweise. Du hast am Morgen keine Lust aufzustehen? Dann hast du eben keine Lust aufzustehen und fertig. Such nicht nach Gründen dafür, was alles so schlimm ist, dass du nicht aufstehen willst, sondern such lieber nach Möglichkeiten, dir es eben schöner und gemütlicher im Bett zu machen. Es stimmt, wenn wir eh alle irgendwann mal tot sind, was soll denn das? Warum rennen wir in der Welt herum und machen uns selber und gegenseitig fertig? Wir können es beenden - oder wir lassen die ganzen Ängste, Sorgen, komischen Idealvorstellungen von uns selber, den ganzen Stress hinter uns und leben einfach in den Tag hinein. Suchen uns gezielt nach Dingen, die uns gut tun und uns zufrieden machen. Schau nicht mehr in den Spiegel. Je länger du rein schaust, desto hässlicher wirst du. Je mehr du auf die schlechten Dinge pochst, desto schlimmer werden sie. Lass das alles links liegen und schau dorthin, wo es gute und schöne Dinge gibt, die dir Kraft geben. Es kommt eh nicht darauf an. Wenn man deinen Text liest, spürt man sehr viel Anspannung heraus. Versuche regelmässig, also mehrmals pro Woche Entspannungsübungen zu machen. Lerne, dich selber zu beruhigen, die Dinge gelassener zu nehmen. Das wird dir in vielen Angstsituationen, aber auch am morgen helfen.

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