
Rückfall
Hallo! Ich habe grosse Sorgen um meinen Vater. Er war eine zeitlang Alkoholsüchtig ist dann aber aus eigegen Zügen ins Krankenhaus gegangen und lies sich behandeln. Nun war er 2 Jahre lang gut zufrieden und hatte nichts getrunken. Vor einem Monat hatte er dann einen Rückfall und ich habe ihn mitbekommen. Ich habe jetzt sorgen wie es weiter gehn soll. Kommen solche Rückfälle häufiger vor und was ist der Grund dafür?
Danke für eure Hilfe
Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde
den Mut nicht verlieren!
Lieber Lukas
das macht Angst, wenn man einen Rückfall miterlebt. Du hast dich wahrscheinlich langsam auf die Nüchternheit deines Vaters "verlassen" und Vertrauen gefasst, dass er wirklich nicht mehr trinkt. Der Rückfall hat dich wieder aufgerüttelt und unsicher gemacht. Vielleicht hast du dich für einen Moment wieder so "wie früher" gefühlt...
Rückfälle kommen häufig vor. Mehr als zwei Drittel, die mal eine Klinik besuchten und sich vorgenommen haben, nichts mehr zu trinken, werden irgendwann mal rückfällig. Eigentlich kann man sagen, dass es eher die Ausnahme ist, wenn jemand gar nie einen Rückfall hat.
Das Wichtigste ist: dein Vater muss sofort wieder aufhören zu trinken. (Das ist mir nicht klar in deinem Brief: trinkt er noch oder hat er wieder aufgehört?). Je länger ein Rückfall dauert, umso eher ist es wieder der Anfang vom Trinken.
Und das Zweite: nach dem Rückfall muss er sich fragen, wieso das passiert ist. Ein Rückfall ist ein Hinweis darauf, dass irgend etwas nicht gut läuft oder irgendwo wieder viel Druck und Stress ist. Und das muss man dann anschauen und vielleicht etwas im Leben verändern. Rückfälle können aus tausend Gründen passieren, jeder Mensch hat seinen eigenen Grund - und es ist gut, wenn man den finden kann. Dann ist die Chance kleiner, dass wieder ein Rückfall passiert.
Vielleicht mag dein Vater seinen Rückfall mit den Fachpersonen besprechen, die ihm damals geholfen haben, mit dem Trinken aufzuhören. Es kann helfen, mit jemandem "von aussen" zu reden.
Also: man muss einen Rückfall ernst nehmen - aber überhaupt nicht die Hoffnung verlieren!
Ich hoffe, dass dein Vater den Weg zurück in die Abstinenz wieder geschafft hat. Und dir wünsche ich, dass du möglichst schnell wieder Vertrauen fassen kannst ins "Trocken-Sein" vom Vater.