top of page

Soll ich wieder nach Hause gehen oder in ein Heim?

Hallo, ich heisse Mara. Ich bin 14 Jahre alt. Ich bin seit drei Jahren in der Schweiz und N. ist 8 Jahre in der Schweiz. Ich habe früher mit meiner Grossmutter gelebt bis ich 11 Jahre alt war. Und mit 11 Jahren bin ich dann in die Schweiz gekommen und dann habe ich halt immer Streit mit meiner Mutter gehabt. Meine Mutter trinkt viel zu viel Alk und dann hat sie au ein Freund und der Freund ist auch ein Alkoholiker. Wir gingen immer zu ihrem Freund und sie stritten sich immer. Er schlug sie und sie ihn und die Polizei kam immer so um 3/4 Uhr morgens. Es war jedes Wochenende so und dass regte mich immer auf. Dann jedes Mal wenn meine Mutter sagte, dass sie zu ihm gehe, sagte ich, dass ich zuhause bleibe. Dann ging ich immer mit meiner Kollegin raus so bis um 3 Uhr nachts. Bis mir einmal meine Mutter sagte, dass wir zu ihm ziehen und ich nie wieder nach Bern gehen darf. Natürlich wollte ich nicht mit diesem Mann leben und man weiss auch nicht, was er mit mir machen könnte. Am nächsten Tag ging ich in die Schule und dort bemerkten die Lehre, dass es mir nicht gut ging. Dann erzählte ich halt, was passiert ist und dann sagte ich, dass ich nicht nach Hause möchte. Dann brachten sie mich auf eine Station, also in ein Notwohnhaus für Krisen. Dort helfen sie mir und so, aber dort darf ich nur drei Monate bleiben. Dann habe ich vorgestern N. gesehen und es ist alles ganz anders. Und jetzt musste ich in einem Heim schnuppern gehen und ich habe mich gefragt, mach ich das korrekt. Soll ich wirklich in ein Heim gehen und wird es vielleicht besser? Ich weiss es nicht. Seit zwei Tagen frage ich mich das schon und seit zwei Tagen "hüüle ich schon wie nüüt". Am Freitag ist die Schnupperwoche fertig. Wenn die mich dort annehmen, muss ich dort hingehen und wenn sie mich nicht annehmen, muss ich wieder nach Hause gehen und davor habe ich Angst. Meine Frage ist, soll ich wieder nach Hause gehen oder in ein Heim? Danke.

Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde

Der Entscheid fürs Heim ist nicht für immer

Liebe Mara
Du warst sehr mutig, als du deinen Lehrern von deiner Situation zuhause erzähltest und dich trautest zu sagen, dass du nicht mehr nach Hause möchtest. Es ist nämlich wichtig, dass du gut für dich selbst schaust. Deine Situation zuhause ist schwierig (und vielleicht auch gefährlich) für dich.
Du fragst dich, ob du lieber zurück nach Hause oder ins Heim gehen solltest. Ich vermute das Heim ist der bessere Ort für dich! Ich kenne dich jedoch nicht gut und deshalb ist es nicht  einfach für mich zu beurteilen.
An der Situation bei dir zuhause wird sich wahrscheinlich nichts (oder nicht schnell etwas) ändern: Deine Mutter und ihr Freund werden wahrscheinlich weiterhin viel Alkohol trinken, streiten und sich gegenseitig schlagen - leider! Deshalb denke ich, dass du besser ins Heim gehst.
Ob es im Heim besser würde? Das Heim ist ein sicherer Ort. Dort hättest du Betreuungspersonen, die für dich schauen und mit denen du über alles reden könntest. Das wäre alles sehr gut im Heim. Es könnte aber natürlich sein, dass du dich da trotzdem nicht wohl oder richtig zuhause fühlen würdest.
Der Entscheid fürs Heim bedeutet nicht, dass du für immer dort wohnen musst! Wenn du merken würdest, dass du dich dort nicht richtig wohl fühlst, könntest du das alles mit deinen neuen Betreuungspersonen besprechen. Es würde sich doch lohnen, mal auszuprobieren, wie es im Heim ist, oder?
Es gibt noch andere Personen (ausser mir), die dich gut beraten können. Hast du schon mit deiner Betreuungsperson im Notwohnhaus darüber gesprochen? Erzähl ihr alle deine Gedanken und Gefühle über die Entscheidung, so wie du das bei mir machst. Genau dafür sind sie nämlich hier. Du kannst auch einen Lehrer oder einer anderen Personen (die du gut kennst und der du vollständig vertraust) anrufen und nach einer Meinung fragen.
Ich wünsche dir alles Gute,
Sophia

bottom of page