Teufelskreis der Gefühle
Seit über einem Jahr mache ich eine Ausbildung, die im Sommer sehr anstrengend ist. Am Anfang hatte ich es nur gemacht, weil ich dringend Abwechslung zu meinem stressingem Leben aus lauter Problemen brauchte und die Arbeit sehr zeitaufwendig war.
Monate später hatte ich den Schritt schon bereut. Die Probezeit war aber schon längst zu Ende und mein Leben normalisierte sich wieder und ich spürte ... das ist nichts für mich. Die Bilanz meiner Ausbildung ist also bis jetzt 3 Monate gewollt und gemocht,6 Monate mehr oder weniger akzeptiert, 3 Monate vollkommen fertig und fast rausgeschmissen und der Rest... bis jetzt... es geht. Ab und zu denke ich ... ist doch ganz gut und an anderen Tagen... wie kannst du denken, dass es ganz gut ist ?!?
Mein Problem. Seit einigen Monaten bin ich auf der Suche nach dem, was ich wirklich machen möchte und bin ziemlich fleißig. Trotzdem habe ich an den meisten Tagen das Gefühl egal was ich mache, ich komme nicht weiter und mir gehts dann noch schlechter.
Mein Leben ist fast wie ein Teufelkreis der Gefühle. An manchen Tagen geht es.... und mir gehts ganz gut an anderen Tagen kann ich niemanden sehen(mag sagar meine Freunde zeitweise nicht, obwohl sie mir nichts Schlechtes getan haben), schäme mich mit meinen Freunden zu reden und ziehe mich für Wochen zurück.ich möchte nicht die Leute entäuchen, die an mich glauben, wenn ich es selbst gerade nicht kann.
Dann habe ich wieder Sehnsucht, aber immernoch Angst.Ich kann nicht sagen-weil ich es nicht weiß- wie es mir geht. Manchmal kann ich nicht schlafen, an anderen Tagen rede ich stundenlang mit mir selbst, dann weiteren andere Tagen kann ich nicht anderes als im Zug zu weinen oder ich bin vollkommen aufgedreht und kann nirgendwo lange sein und steige wieder in den Zug und fahre weiter(heute). Meistens aber bin ich aber nur unglücklich und weiß nicht wirlich warum.
Im Moment finde ich das nicht schlimm, gestern im Bett wollte ich dann darüber schreiben, habe es aber nicht gemacht und so geht ist es jedes Mal. Mal möchte ich darüber reden und finde es SEHR wichtig und dann geht es wieder (obwohl sich nichts verändert hat) und ich möchte nicht darüber reden bzw halte es nicht für wichtig.
Ist das normal?
Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde
Hormone oder was?
Hallo Kreis
Du bist in die Ausbildung reingestiegen, weil du dich ablenken wolltest von Problemen. Könnte es sein, dass diese Probleme nicht wirklich gelöst sind, sondern immer noch dein Leben belasten? So wie du deine Gefühlsschwankungen beschreibst, können so von weit her beurteilt, zwei Möglichkeiten mitspielen. Eine Variante sind die Hormone. Es könnte sein, dass deine Gefühlsschwankungen Auswirkungen von heftigen Hormonschüben sind. Du kannst dies selber an dir beobachten, wenn die Schwankungen fast täglich ändern, spricht das für diese Variante.
Die andere Möglichkeit ist, dass dein seelisches Gleichgewicht wegen irgend etwas aus dem Lot ist. Das kann eigentlich nicht allein die Ausbildungssituation sein. Da müsste noch mehr vorgefallen sein. Wenn du eher denkst, dass dies stimmt, dann empfehle ich dir einen Arzt aufzusuchen. Eine Therapie könnte dein inneres Gleichgewicht wieder stabilisieren.
Mit der Ausbildung setzt du dich ziemlich unter Druck. Es ist eine Ausbildung, nicht dein Leben. Wenn du jetzt etwas lernst, was du später nicht ausüben möchtest, ist die Ausbildung trotzdem nicht verloren. Du kannst dir Zeit lassen, um herauszufinden, was du arbeiten möchtest. In dieser Zeit lerne einfach weiter. Und wenn du es weisst, bereite deine spätere Laufbahn vor. Es gibt nicht ein entweder - oder bei der Ausbildung, sondern einen Anfang mit vielen Fortsetzungen.
So total an sich glauben, tun wenige in deinem Alter. Du darfst zweifeln, das macht dich lernfähig und sympathisch. Vielleicht geht es dir ein bisschen besser, wenn du nicht ganz so streng mit dir selber bist und dir selber auch erlaubst, unglücklich zu sein. Ob dein Verhalten normal ist, kann ich nicht sagen, nur soviel: Es ist nicht normal ständig glücklich zu sein.