Vertrauensängste
Ich habe ein "großes" Problem , ich habe Vertrauensängste, aber totale . In meiner Klasse ging es in letzter Zeit mit viel Mobbing zu und deshalb haben wir einen Sozialpädagogen bekommen weil unsre Klassengemeinschaft wort wörtlich im Ar*** ist .
Da haben wir dann mit der ganzen Klasse nur Vertrauensübungen gemacht . Als ich dann drann war hatte ich total Angst. Im nach hinein habe ich auch fast geweint , aber ich wollte stark bleiben, wollte nicht, dass man es mir ansah. Ich muss ja das tapfere Mädchen sein wie sonst . Ich wurde danach auch von dem Pädagogen darauf angesprochen, ich habe ihm das gesagt, dass ich Vertrauensängste habe und er meinte, er müsste eh mit den Mädchen aus der Klasse noch mal alleine reden. Ich möchte ihm aber nichts weiteres sagen und ich habe angst mich weiter jemandem anzuvertraue... Kann ich das nicht irgendwie vermindern, da mir diese Vertrauensängste nur Probleme machen?
Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde
dich nicht überfordern
Hallo Lariescha
Danke für dein Vertrauen! Es ist stark von dir, dich auf dieser Seite zu melden, ohne genau zu wissen, was dann geschieht. Ich hoffe, dass ich deinem Vertrauen würdig sein werde:-)
Bei euch in der Klasse muss wohl einiges los sein, damit sogar ein Sozialpädagoge eingeschaltet wird. Hoffentlich gelingt es euch gemeinsam mit ihm, dem Mobbing ein Ende zu bereiten. Ich hoffe, dass er sich auch bewusst ist, dass man Vertrauen nicht erzwingen kann. Es braucht oft eine gewisse Zeit, bis es soweit ist. Man sagt nicht umsonst, dass Vertrauen wachsen muss. Ich denke zudem, dass du kaum die Einzige in eurer Klasse ist, die sich damit etwas überfordert fühlt. Es ist ganz wichtig, dass du dich nicht drängen lässt und Dinge sagst oder tust, zu denen du noch nicht bereit bist.
Verhalte dich ruhig etwas bedeckt und beobachte, wie es die anderen in deiner Klasse machen. Was geschieht, wenn jemand etwas Persönliches von sich preisgibt? Wird das Gesagte sorgfältig behandelt, gibt es Kommentare dazu oder werden gar Augen verdreht? Auf diese Weise kannst du dir ein Bild verschaffen und für dich entscheiden, inwiefern du bereit bist, den anderen wieder zu vertrauen. Du brauchst auch keine schlechten Gefühle deswegen zu haben. Es ist nicht dein Fehler, dass du etwas Zeit brauchst, um deine Vertrauensängste abzubauen. Das ist ganz normal!
Gibt es ein bestimmtes Mädchen oder einen bestimmten Jungen in deiner Klasse, die es dir schwermachen, wieder zu vertrauen? Falls dem so wäre, kannst du dich einmal genau umschauen. Wer weiss, vielleicht erkennst du auf diese Weise andere, denen es wie dir ergeht. Gemeinsam ein Problem anzusprechen, fällt dann meistens einfacher, als wenn man damit ganz alleine ist. Zudem hast du dem Sozialpädagogen schon erzählt, dass du Vertrauensängste hast. Das ist ganz toll von dir! Er hat ja daraufhin angekündigt, dass er mit den Mädchen noch alleine sprechen will. Meinst du, du könntest in dieser Runde sagen, dass du noch etwas Zeit brauchst? Dir selber und deinen Gefühlen darfst du ruhig vertrauen!
Und weisst du was? Du musst nicht das tapfere Mädchen zu spielen, wenn es in deinem Inneren ganz anders aussieht. Sobald du dies auszusprechen wagst, wird es die anderen betroffen machen. Du brauchst gar keinen Grund für dein fehlendes Vertrauen anzugehen; sag einfach, wie dir zumute ist. Wahrscheinlich bist du sogar diejenige, die es zustande bringen wird, dass andere auch offener über ihre Ängste reden. Und erst, wenn alle ganz ehrlich über ihre Gefühle sprechen, wird es wieder möglich sein, einander zu vertrauen.
Liebe Grüsse
Larissa