Lieber Tomas
Vielen geht es ähnlich wie Dir und sie haben grosse Angst, sich anderen zu öffnen. Dabei spielt es oft keine Rolle, ob es um Freunde, Familie oder fremde Personen geht. Man hat Angst, dass die anderen die eigenen Gedanken und Gefühle blöd finden könnten. Es ist gut, willst Du etwas gegen Deine Angst tun und lernen, Dich zu öffnen. Denn wenn man das schafft, fühlt man sich im Leben sicherer und ist weniger gestresst.
Überlege Dir, was für Menschen Du in Deinem Leben hast, denen Du vertraust und denen Du Dich gerne öffnen würdest. Es ist nicht unbedingt jeder gut im Zuhören und Unterstützen. Das hat nichts mit der Freundschaft zu Dir zu tun, sondern mit der Person selber. Bei wem weisst Du, dass die Person Dir zu Ende zuhört und Verständnis hat? Bei wem weisst Du, dass die Person nur halb zuhört und dann sagt: "Ist doch nicht so schlimm! Reiss Dich ein bisschen zusammen!". Man braucht nicht immer dasselbe, Du kannst Dir je nach dem, was Du brauchst, auswählen, mit wem Du sprichst.
Und dann beginne mit Kleinigkeiten, Du musst Dich nicht gleich von Anfang an total öffnen. Du kannst es sozusagen üben und einmal in der Woche Kleinigkeiten erzählen und schauen, wie es sich anfühlt. Mit der Zeit erzählst Du automatisch immer mehr und es fühlt sich normal an. Du kannst die andere Person auch bitten von sich zu erzählen und Fragen stellen. So stellt sich Vertrauen ein.
Es wird Tage geben, an denen Dich andere durch ihre Art Dir zuzuhören oder durch ihre Antworten und Taten verletzen werden. Doch das liegt dann an Ihnen, nicht an Dir. Du bestimmst wie weit Du Dich öffnest und was Du erzählt. Wie der andere darauf reagiert, ist seine Verantwortung. Verletzt er oder sie Dich, hast Du etwas gelernt und zwar, dass die Person vielleicht für Hobbies oder zum Lachen geeignet ist, aber nicht zum Zuhören. Nicht alle müssen gut in allem sein.
Liebe Grüsse
Mika