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abhauen hat alles noch schlechter gemacht

Ich bin vor 4 Wochen abgehauen, doch es hat nichts gebracht. Um ehrlich zu sein hat es alles noch schlechter gemacht, meine Klasse sieht mich jetzt als Freak und mein Vater hat es immer noch nicht kapiert. Mit 6 Jahren ist der kleine Bruder gestorben und alles hat angefangen.Alle waren tot unglücklich, nur bei meinem Vater hat man nichts bemerkt, es war als ob er keine Gefühle hätte. Meine Eltern haben angefangen sich zu streiten, und ich, ich war verzweifelt. Ich war jung und trotzdem schon so viel worauf ich achten musste, ich durfte nicht von meinem kleinem toten Bruder reden, nicht von den Streitereien meiner Eltern und nicht von meinem Gefühlen.
Meine damalige Klasse hat mich nur ausgenutzt und irgendwann wollte ich Aufmerksamkeit, heute schäme ich mich dafür, aber ich wollte damals nur ein kleines bisschen aufmerksamkeit. Naja ich erzählte meiner Klasse das ich schwanger war, was ich gar nicht war. Sie kamen dahinter und meine beste freundin hasste mich und alle anderen auch. Ich war die Außenseiterin.
Ich wollte meinen kleinen Bruder schützen und immer wenn mein Vater auf ihm rumhackte war ich da und verteidigte ihn. So ging das Jahre, in der neuen Schule war ich einigermaßen beliebt. Dann beschloss ich das es reichte das es so nicht weiter gehen könnte und ich haute ab. Ich war eine Woche bei meiner besten Freundin. Doch ich nervte sie und beschloss das ich besser wieder in mein altes Leben zurück kehren sollte. Jetzt müssen meine Eltern und ich zu einer Psychologin  und sonst hat sich nichts verändert.
Nur das ich keinen Lebenswillen mehr habe, das ich meine Maske wieder aufgesetzt habe um alle anderen zu schützen und meine angeblich beste Freundin mich in die Ecke schiebt. Dann kommt noch dazu das ich mich in jemanden verliebt habe der unerreichbar für mich ist, nur in meiner eigenen Welt nicht- Ja und so kann ich lange nicht mehr durch halten ich muss hier raus doch es wird nichts funktzunieren und ich habe allen versprochen zu bleiben. Tut mir leid wenn ich nerve aber ich wollte das alles nur mal gesagt haben falls ich nicht schaffe durchzuhalten. Aber ich werde es versuchen für ihn.
Amy

Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde

nerven und kämpfen - und sich einfühlen

Liebe Amy
Jetzt darfst du von deinem kleinen toten Bruder reden, von den Streitereien deiner Eltern und von deinen Gefühlen. Und du sollst auch bei der Psychologin darüber reden. Dein Vater scheint seine Gefühle extrem unter dem Deckel zu halten und wenn er sie zeigt, kommen sie nicht angenehm rüber. Vielleicht gelingt es euch mit der Psychologin, dass er das in Zukunft besser hinkriegt. Der Tod eines Kindes ist eine schreckliche Erfahrung in jeder Familie, die meisten Ehen zerbrechen daran, wusstest du das? Traurigkeit drückt sich total unterschiedlich aus und es ist sehr schwierig, dies gemeinsam durchzustehen.
Gut, dass du deine Freundin nervst, dass du versuchst mich zu nerven! Solange du andere nervst, hast du viel Lebensenergie. Ok, du erreichst nicht wirklich was du möchtest, aber du kämpfst. Das lese ich aus jeder Zeile, du bist eine Kämpferin. Bleib das und finde einen Weg, wo der Kampf sich lohnt und du echt vorwärts kommst. Schau nicht zu oft zurück sondern überlege, wofür du dich einsetzen könntest. Was könntest du konkret tun heute und hier, damit dein Leben etwas besser wird? Du hast ein klares Bewusstsein für Zeit, teile deine Zeit so ein, dass du jeden Tag etwas machst, das dir gut tut - so 20 Minuten lang. Jeden Tag. Und jeden Tag versuche dich in jemanden einzufühlen, eine Freundin oder jemand aus der Familie. Damit lernst du besser zu verstehen, warum die anderen so reagieren wie sie es tun.
bettina

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