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ein besonderes Tief

Hallo liebes Notanker-Team.
Ich habe euer Forum gefunden, weil ich auf der Suche nach Antworten bin, die mir in meinem Problem weiterhelfen könnten, da ich im Moment absolut nicht weiß, wie es mit Mir weitergehen soll.
Kurz vorweg, ich bin seit 1,5 Jahren in einer Psycho- und Verhaltenstherapie, da ich seelische Erkrankungen habe. Ich habe sehr starke Emotionen und depressive Verstimmungen, die mein Leben beeinträchtigen. Meine Therapie hilft mir sehr gut, da ich regelmäßig jede Woche hingehe, und ich mich mit meinem Therapeuten super verstehe. Er ist mittlerweile mein "Coach" in jeder Lebenssituation, der mir zur Seite steht, wie er nur kann. Ich habe mich auch schon sehr viel entwickelt.
Aber im Moment habe ich wieder ein besonderes Tief und da mein Therapeut Urlaub hat, brauche ich gerade dringend einen Rat oder Anregung.
Ich muß dringend von daheim ausziehen, weil ich dort aufs schlimmste psychisch kaputt gehe. Meine Mutter ist psychisch krank und merkt das nicht, und macht mich mit ihrem krankhaften Verhalten kaputt. Es ist nicht auszuhalten. Sie ist zurückgeblieben wie ein Kind und ist zutiefst einsam. Ich bin zum Glück "normal entwickelt" und will der Hölle nur entkommen, weil ich nie zur Ruhe kommen werde, die ich dringend brauche.
Ich habe erst jetzt meine Ausbildung abgeschlossen (ich bin 24) und nach der Ausbildung leider arbeitslos. Ich kann mir leider im Moment keine Wohnung leisten, aber ich habe keine Kraft mehr, da es mich daheim kaputt macht. Wohnungen werden vom Amt erst ab 25 bezahlt, und ein Jahr halte ich nicht mehr aus. Das Loch, in dem ich hier lebendig begraben sitze, verschlimmert meine Depressionen. Ich weiß nicht, wo ich hin soll.
Ich habe durch meine Depressionen auch keine Kraft, mich in die Arbeitssuche reinzuhängen. Normalerweise bin ich äußerst ehrgeizig und zielstrebig, hänge mich total in meine Suche rein, denn ich WILL arbeiten!

Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde

Ich will

nur noch sterben. Weil ich keinen Ausweg finde.Es ist ein Teufelskreis. 
Ich habe nur eine beste Freundin, und die wohnt selber noch Zuhause und wird sich noch lange keine Wohnung nehmen. Sonst hätte ich zur Not zu ihr gekonnt.
Ich will endlich frei sein. Machen zu können, was ich will, ohne Angst vor seelischer Folter zu sein. Nach Hause zu kommen und zu wissen, dass NIEMAND da ist und ich mich entfalten kann. Mich gehen zu lassen, mein eigenes Reich der Ruhe und seelischen Erholung zu finden. Mein Therapeut sagt, es wäre enorm wichtig für meine Entwicklung.
Aber ich weiß keinen Ausweg.
Bitte entschuldigt diesen langen Text, aber meine Depressionen sind gerade sehr schlimm.
Liebe Grüße, JulietteIch willLiebe Juliette
Gerne überbrücke ich hier deinen Hänger bis dein Therapeut aus den Ferien zurück ist. Spannend, deine Beschreibung zu lesen. Du bist in eine Depression gerutscht und selbstverständlich hat es gute Gründe dafür. Auch die unhaltbare Situation bei deiner Mutter ist gut nachvollziehbar.
Gleichzeitig lese ich immer wieder dieses starke "ich will" in deinem Text. Da ist ganz viel Wille, das Leben anders zu gestalten und selber einzurichten. Du bist ja auch schon länger dran an diesem Projekt, du hast eine Ausbildung abgeschlossen (bravo) und du willst nun den nächsten Schritt in Angriff nehmen.
Weil du soviele Belastungen hast, musst du deine Energie einteilen. Du kannst nicht alles gleichzeitig schaffen. Von aussen betrachtet ist es am Logischsten, wenn du mit einer Arbeitsstelle beginnen würdest. Das gäbe dir Selbstbestätigung, ein neues Umfeld und Geld. Und die Option deinen Wunsch nach einem eigenen Zuhause zu erfüllen.
Deine depressiven Verstimmungen gehören zu deinem Leben, du kennst das. Und du kennst deine andere Seite, die ehrgeizige, zielstrebige, deine "ich will"-Seite. Ich wünsche dir, dass diese Seite wieder mehr Platz und Raum in deinen Gedanken einnimmt. Dann kehrt auch die Energie zurück (vor oder nach Urlaubsende deines Therapeuten), die du brauchst für deinen nächsten Schritt.

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