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Einsam und verlassen

Hallo.
Ich habe wirklich nur eine gute Freundin. Wir sind wie seelenverwandt. doch es ist die entfernung die uns trennt (3h mit dem Auto). Nun war sie vergangene Woche bei mir, alles war toll. Doch nun, wo sie wieder weg ist, muss ich die ganze Zeit weinen und hab Depressionen. Es ist schlimm.. Meine Freundin ist sehr liebesvoll, das heißt, sie fasst einen beim Reden an. lacht viel. Ich mag meine Eltern, doch schenken sie mir nicht das Körperliche, das ich brauche.
Es ist doof, ich weiss, dass es nicht geht immer zu um meine Eltern zu sträunern. (Das will ich auch zum Teil nicht, weil ich keine 10 mehr bin.) Ich will mein eigenes Leben, schaff es aber nicht von daheim los zu kommen, weil ich zu ängstlich bin und nicht alleine ziehen kann. Dann habe ich und meine Freundin überlegt, ob ich nicht zu ihr ziehe. Leider geht das auch nicht, ich mag sie, doch kann ich mich nicht nur auf eine Person fixieren. Daheim habe ich eine große Familie. Ich brauche auch andere Menschen um mich. Ich weiss auch nicht was ich machen soll, ich fühle mich so EINSAM und VERLASSEN.

Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde

langsame Ablösung

Liebe Sina
Du hast jetzt eine Weile das Johanniskraut genommen? Wenn du das Gefühl hast, dass sich nichts geändert hat, würde ich dir empfehlen, dich nochmals bei deiner Psychologin zu melden und wenn du wieder das Gefühl hast, nicht ernst genommen zu werden, dann mach einen Termin mit einem neuen Psychologen ab - ich würde dir das eigentlich raten. Es kann durchaus vorkommen, dass man zuerst jemanden finden muss, bei dem man sich wohl fühlt. Wenn das nicht der Fall ist, funktioniert keine Beratung oder Behandlung. Ich hoffe auch, du versuchst wieder zu deinem Pferd zu gehen, etwas Struktur in den Alltag zu bringen und gut zu dir zu sein.
Denn du brauchst mehr Liebe und Aufmerksamkeit als du bekommst. Zu einem Teil kannst du dies selber erfüllen und dir selber viel Aufmerksamkeit schenken. Dass du so an deiner Familie hängst, ist normal. Du wirst dich nie ganz von deiner Familie ablösen können (und wollen?) und das ist auch überhaupt nicht notwendig. Sie werden immer die Menschen sein, die für dich da sein werden und dir Halt geben, wenn du es brauchst. Eine Ablösung kann ganz sanft und über Jahre geschehen. Du kannst zum Beispiel beginnen, deine Freundin alle zwei Wochen zu besuchen und dich so mehr mit dem Gedanken vertraut machen, mal zu ihr zu ziehen. Grundsätzlich finde ich eine Veränderung etwas Gutes. Und es gibt viele junge Leute, die nach dem ersten "Versuch" auszuziehen, wieder nach Hause zu den Eltern ziehen. Du musst dich also nicht unter Druck setzen und kannst erst mal einen Probelauf machen, damit du auch merkst, dass du auch wenn du irgendwo anders bist, du immer mit deiner Familie verbunden bist und um auszuprobieren, ob deine Sorge, zu fest auf deine Freundin fixiert zu sein, berechtigt ist. 
Lieber Gruss, Kim

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