Es tut mir so weh
Hey ich bin Lars(14).
Mir ist was ganz Schlimmes passiert. Mein Vater ist vor 3 Wochen gestorben bei einem Autounfall. Ich kanns nicht glauben, dass er jetzt einfach nicht mehr da ist. Er fehlt mir so, für mich war er wie ein Freund. Wir haben so viel miteinander unternommen.
Ich verstehs nicht. Gestern war die Beerdigung. Ich konnte nicht mal heulen. Warum musste es ausgerechnet ihm passieren? Er war so ein guter Vater für mich. Meine Mutter ist auch sehr geschockt, sie will mit mir da überhaupt nicht drüber reden. Ganz oft habe ich sie angesprochen und wollte mit ihr reden, doch sie ist immer weg gegangen. Sie macht einfach so weiter, als wenn nichts passiert wäre.
Er fehlt mir so sehr! Alles erinnert immer wieder an ihn! Seine Jacke hängt noch an der Garderobe und ich denke immer wenn die Tür aufgeht, dass er reinkommt.
Dass er tot ist, habe ich in der Schule erfahren. Ein Besoffener ist ihm frontal drauf gefahren, als der die Kontrolle über sein Auto verlor. Der andere hat überlebt, aber mein Vater war sofort tot.
Wie kann man nur so dumm sein, besoffen zu fahren und jemanden zu töten??
Ich verstehs nicht! Ich weiß nicht, wie ich ohne meinen Vater weiter leben soll. Mit meiner Mutter hatte ich noch nie ein gutes Verhältnis.
Ich fühle mich sehr leer und kann nicht mehr lachen. Es tut mir so weh, dass ich ihn nie mehr sehen kann und nicht sagen kann, wie sehr ich ihn liebe.
Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde
gib die Hoffnung nicht auf
Hey Lars
Es tut mir sehr leid zu hören, dass du deinen Vater verloren hast. Dass du dich leer fühlst und nicht mehr lachen kannst, ist mehr als verständlich. Du hast mit deinem Vater - völlig überraschend und ohne jede Vorwarnung - deine wichtigste Bezugsperson verloren. Das ist sehr
sehr traurig und wirklich nicht zu verstehen. Deine Situation scheint umso schwieriger, als deine Mutter offenbar mit der Situation ebenso überfordert scheint und nicht auf dich und deine Gefühle eingehen kann.
Ich hoffe sehr für dich, dass du Freunde hast oder Grosseltern oder andere Bezugspersonen, mit denen du über deinen Verlust sprechen kannst. Wichtig scheint mir, dass du versuchst, den Schmerz und die Trauer für den Moment auszuhalten. Wenn du kannst, weine oder drücke deine Trauer auf anderem Weg aus. Sei geduldig mit dir und lass der Trauer ihre Zeit. Das schmerzhafte Gefühl wird nicht immer so stark bleiben, wie du es im Moment erlebst, sondern wird mit der Zeit (das können Wochen oder Monate sein) allmählich weniger werden.
Auch wenn dein Vater jetzt nicht mehr bei dir ist, kann es dir vielleicht helfen, in deinen Gedanken mit ihm zu sprechen und auf diese Weise mit ihm in Verbindung zu bleiben. Ich weiss, das ist nicht einfach und tut sehr weh. Ich schicke dir ganz viel Kraft und Zuversicht. Auch wenn es ganz schwer für dich ist, gibt die Hoffnung nicht auf, dass es dir irgendwann wieder besser gehen wird. Du wirst eines Tages an deinen Vater denken können, ohne die Trauer zu spüren, die du im Moment empfindest. Es ist ein langer Weg, aber du kannst ihn schaffen.
Ich denke an dich.
Liebe Grüsse