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gab nicht auf

Guten Tag

Ich habe seit längerer Zeit ein Problem. Alles fing damit an, dass mein Vater einen Jungen in seinen Baubetrieb einstellte. Wir haben uns ein paar mal gesehen und danach auch im chatt geschrieben oder auch per handy. Einmal gingen meine Familie und der neue Lehrling sogar zusammen essen. Wir kahmen uns immer näher, fingen uns an zu treffen und beschlossen schlussendlich eine Beziehung anzufangen. Mein Freund fragte daraufhin meinen Vater, ober mich einmal ins Kino einladen dürfe. Dieser lachte und sagte NEIN! Er dachte, dass er mir sowieso nicht gefalle, da er früher viel Scheisse gebaut hatte und nicht aus sehr hohem sozialen Stand kommt. Er dachte ich (im Gymnasium) sei gescheiter und wolle nicht "so einen", Doch hatte ich mich verliebt. Wir traffen uns trotz meinen Vater. Auch nachdem mir mein Vater klar gemacht hatte, dass er diese Beziehung nicht wolle. Er verbot mir den Kontakt zu meinem Freund. Aber natürlich merkten sie trotzdem, dass wir uns traffen. Meine Eltern wurden ziemlich wütend. Daraufhin redete ich mit meinem Freund, war kurz davor die Beziehung zu beenden, konnte aber nicht. Ich konnte nicht einfach den Menschen, der mir alles bedeutete verlassen. Schliesslich nahmen mir meine Eltern mein Handy weg, ich durfte nicht mehr ins Internet und nach der Schule auch nicht mehr wirklich nach draussen. Ich fing an mich zu ritzen, die Narben sind auch jetzt ein Jahr danach noch zu sehen, und wurde depressiv. Ich konnte kaum mehr schlafen, meine Eltern sprachen nicht mehr viel mit mir. Ich ging auch über eine Woche nicht mehr zur Schule. Wenn ich ab und zu ins Sporttraining gieng, kamen sie JEDES mal schauen ob ich auch wirklich dort war. Wegen des Schlafmangels sanken meine Noten in der Schule. Ich weinte ununterbrochen. Ich hatte Selbstmordgedanken. Weinte manchmal die ganze Nacht hindurch. Den Kontakt zu meinem Freund hatte ich aufrechterhalten, auch ihm ging es nicht mehr so gut. Schliesslich eines Abends war es soweit, ich sah keinen Ausweg mehr und schluckte die 10mal höhere Dosis Herzkreislauftropfen, ich lag auf dem Sofa. Meine Eltern waren nicht zu Hause, mein Bruder holte Hilfe bei meiner Nachbarin. Sie informierte meine Eltern. Mir ging es wirklich übel, musste fast ins Spital aber mein Vater wollte das nicht. Das erste was er machte, als er mich in meinem Elend da liegen und erbrechen sah, waren Vorwürfe. Ich blieb zu Hause im Bett. Mit Herzrasen, Erbrechen und unendlich schlimmen Kopfschmerzen. Am nächsten Tag, fragten mich meine Eltern ob es mir besser gehe, ich sagte ja und ging das Wochenende über in ein Camp obwohl es mir immer noch sehr schlecht ging (gesundheitlich wie psychisch) Dort blieb ich viel im Bett und weinte. Es war mir egal, was die anderen dachten. Ich wollte einfach nur von zu Hause weg. Das Wochenende ging viel zu schnell um und am Montag musste ich wieder zur Schule. Zu Hause erfuhr ich auch, dass mein Vater meinen Freund aus seiner Firma geschmissen hatte. Er hate zwar Wochen zuvor schon gesagt, dass wenn wir den Kontakt nicht abbrechen es auch Konsequenzen für ihn haben wird, aber gleich so dachte ich dass nicht. Auch in der Schule weinte ich, meine Noten gingen bergab. Jedoch gab ich nicht auf. Traf meinen Freund weiterhin und tat mir ein Handy extra für ihn zu. Mein Vater nervte mich nahezu jeden Abend und redete schlecht über meinen Freund vor mir. Er fragte mich immer ob ich nicht endlich eingesehen hätte wie blöd er sei. Sonst sprachen meine Eltern kaum noch mit mir. Sie sind zwar meine Eltern doch scheinen sie mir mit ihren 35 Jahren eher als Kollegen. Ich hätte mir von ihnen eine Umarmung gewünscht. Vor allem auch in dieser schweren Zeit. Was ich bekam waren Gebrüll und Tadel. Mir ging es zunehmend schlechter. Obwohl ich zum Teil es sogar geschafft hatte zum Freund nach Hause zu gehen. Meine Eltern merkten dass und erlaubten mir ihn DRAUSEN zu treffen. Sie wollten keinen 2. selbstmordversuch. Ich durft jedoch in keinen geschlossenen Raum mit ihm. Anfangs befolgte ich den Rat. Als es dann Winter und das Wetter zunehmend Schlechter und vorallem kälter wurde hielt
ich mich auch nicht mehr daran. Und ging zu ihm nach Hause. Nun als dann ein Wochenende lang meine Grosmutter zu uns kam, erlaubte sie mir bei ihm zu bleiben, auch übernachten obwohl sie wusste was mein Vater sagte. Ich war pünktlich wieder zu Hause und als ich am Montag nach der Schule noch nicht gleich nach Hause kam, rief mich mein Vater an: Er schrie mich an ich sollte sofort nach Hause kommen! Am Telefon liefen mir die Tränen runter. Ich wusste was jetzt kam. Ich hatte grosse Angst. Mein Vater ist ziemlich Jähzornig. Früher schlug er mich und meinen zwei Jahre jüngeren Bruder vermehrt, oder warf auch schon Teller nach einem Streit mit meiner Mami an die Wand. Als ich zu Hause ankam schlich ich mich in mein Zimmer um abzuwarten. Meine Eltern kamen nach einer halben Stunde herein. Mein Vater brüllte herum, sagte mir dass ich sein Leben kaputt gemacht hätte. Er wisse genau, wo ich am Wochenende gewesen war. Er rannte mit erhobener Hand brüllend auf mich zu, holte aus und schlug dann aber extra an mir vorbei.*
Schliesslich ging er aus meinem Zimmer hinaus. Ich kauerte weinend und zitternd vor meinem Schreibtisch. Plätzlich trat er wider in mein Zimmer und schlug so heftig gegen meine Zimmertüre, dass es ein Faustgrosses Loch darin hat. ER hastete wieder auf mich zu und schrie mich an er schlage mich zusammen, da schaltete sich meine Mutter ein und sagte zu ihm, jetzt müsse er sich langsam beherrschen. Ich verliess mein Zimmer nicht mehr und legte mich ins Bett und schlief. AM nächsten morgen hatte ich onehin einen Termin beim Frauenarzt und erzählte diesem meine Geschichte. Sie meinte ich sollte mich mit dem Jugendamt in Verbindung setzen und vorher nicht mehr nach Hause gehen. Nach dem Arzt wusste ich nicht mehr weiter und rief die Mutter meines Freundes an. Ich kannte sie zwar kaum, wusste aber nicht an wen ich mich sonst wenden sollte. Sie lud mich zu sich nach Hause ein. ICh war froh, mit jemandem zu reden. Sie half mir sehr. Trotz den Ratschlägen vom Jugendsekretariat und auch der Mutter meines Freundes ging ich abends nach Hause. Ich hatte angst mein Vater würde mich holen kommen und mir oder auch meinem Freund oder seiner Familie etwas antun. Zu Hause sprach man so gut wie kein Wort mit mir. Ich ging in mein Zimmer und schlief vor Erschöpfung ein. Die nächsten paar Tage probierte ich zur Schule zu gehen Doch immer fing ich während den Stunden an zu weinen. Meine Lehrer hatten Verständnis und schickten ohne die ganze Wahrheit zu kennen mich wieder nach Hause. Ich ging wieder zur Mutter meines Freundes. Freitags setzte diese sich mit meiner Grosmutter in verbindung und wir gingen gemeinsam zu mir nach Hause. Das Gespräch half nicht viel. Alles wurde mir in die Schuhe geschoben. Ich fand es ungerecht. Schliesslich waren es viele Nothandlungen, da ich meinen Freund nicht verlassen wollte. Aber ich wusste auch, dass ich Fehler gemacht hatte. Sie schoben mir jedoch ihr kaputtes Leben in die Schuhe. Und mein Vater musste auch während dem Gespräch seine Macht ausspielen und stand auf und wurde wieder lauter. KOnnte sich jedoch vor dem Besuch einigermassen beherrschen. Meine Grosmutter fragte ob sie mich nicht für zwei drei Tage zu sich nach Hause nehmen dürfe, dass ich mich ein wenig erholen kann und einen klaren Kopf bekommen kann. Mein Vater sagte, dass käme gar nicht in frage. Ich musste wieder zu Hause bleiben. In den nächsten paar Wochen und Monaten gingen wir uns mehr oder weniger aus dem weg. Ich entschuldigte mich bei ihnen und sagte es tut mir leid, dass ich sie angelogen habe. Sie sagten sie vergeben mir. Sie entschuldigten sich nicht. Von meinem Vater hätte ich das bei seinem Stolz auch nicht erwartet. Mein Freund kam eines Abends auch mal zu uns und vertrug sich wieder mit meinem Vater. Jedoch habe ich dass Gefühl, dass meine Eltern mich trotz vieler Gesprächsversuche nicht mehr mögen. Mein Vater lästert sehr viel über meinen Freund und kann es nicht verstehen, wenn ich das nicht lustig finde. Er holt sehr viel wieder Sachen aus der Vergangenheit hoch und fragt zum Beispiel mitten im Restaurant beim Essen nochmals wieso ich mich selbst umbringen wollte. Ich war völlig schockiert und sagte ihm dann, dass ich HIER nicht mit ihm über so etwas reden wolle. Einmal stritt er mit meinem Bruder, schrie ihn an, ob er jetzt genau so falsch werde wie ich. Das tat weh. Mit jedem mal verfällt meine Liebe zu meinen Eltern. Auch jetzt ein halbes Jahr nachher machen sie mir viele Vorwürfe,obwohl ich mich an ihre Regeln halte und sie nicht mehr anlüge. Ich habe die Probezeit fürs Gymnasium bestanden, eine Lehrstelle gefunden, ich helfe im Haushalt... Mein Vater lobte mich für nichts davon. Er tat als wäre es ihm egal, ignoriert mich. Wenn ich mit ihm spreche zählt nur seine eigene Meinung. Ansonsten kann er sehr schnell wütend und beleidigend werden. aber ich fühle mich einfach nicht mehr wohl zu Hause. Ich fühle mich hier nicht mehr zu Hause. Wenn ich abends nach Hause komme, ist der erste Satz ein zusammenschiss, wegen seehr kleinen Dingen. Egal, er findet immer etwas. Lob hörte ich schon lange nicht mehr, obwohl ich mich sehr darum bemüht habe. Am liebsten würde ich gar nicht mehr nach Hause kommen. Weg bleiben. Aber ich weiss, dass ich nicht einfach gehen kann. Ich bin erst 16 Jahre alt. Kann aber so nicht weiterleben. Es geht langsam wieder bergab, ich weine öfters und möchte nicht noch einmal in depressive Zustände geraten. Am liebsten würde ich für eine Zeit lang von Zuhause weg. Zu Bekannten oder so. Den Kontakt zu meiner Familie möchte ich dabei aber auch nicht ganz beenden. Also vor allem zu meiner Mutter. Viele Leute sagen mir, ich soll zum Jugendamt gehen. Jedoch weiss ich nicht ob es berechtigt ist, dass ich mir bei ihnen Hilfe hole. Ich kann einfach im Moment nicht mehr. Mein Freund hilft und tröstet mir zwar. Wir sind schon über ein Jahr glücklich zusammen. Aber mein zuhause belastet mich sehr. Meine Eltern haben mich nicht mehr gerne. Ich denke fast, sie wollen mich nur noch um ihren Frust abzuladen und jemandem, ihren Ruf (nicht sehr guten) in die Schuhe zu schieben und ihn für ihre Probleme und Krisen verantwortlich zu machen. Ich bin kurz davor mir wieder selbst Schmerzen zuzufügen. So wäre für mich der Schmerz in meinem Innern erträglicher. Können Sie mir helfen? Was soll ich tun? Ich nehme mir jedes mal, wenn es wieder eskaliert vor zu handeln, wenn sich die Lage dann wieder beruhigt mache ich es dann doch nicht. Ich hoffe sie können mir helfen. Ich weiss wirklich nicht mehr was ich tun soll. Ich möchte weg von hier. Ich möchte ein richtiges zu Hause.

*Tat er extra weil er eingeschüchtert war. Als mein Kleinmottorrad einmal nicht mehr richtig lief und ich mich beschwerte, dass es schon wieder kaputt gegangen ist drohte er mir er würde mich wenn ich noch einmal so mit ihm rede zusammenprügeln. Daraufhin kamen mir die tränen und später sagte ich ihm, (als er sich wieder beruhigt hatte) dass wenn es so weit käme ich die Polizei anrufen würde. Er lachte nur und sagte, dann wäre es ihm egal, wenn er mich totschlägt, wenn ich meinen eigenen Vater anzeige.

Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde

Seinen Gefühlen treu bleiben

Hallo
Weisst du, mich beeindruckt  mit wieviel Kraft und Ausdauer du diese Situation aushälst und das über bereits schon so lange Zeit. Mich beeindruckt, wie du trotz der widrigen Umstände zu deinem Freund hälst und du deinen Gefühlen vertraust. Und wie du immer wieder versuchst eine gute Tochter zu sein. Du bist stark - willensstark - und damit scheint vor allem dein Vater Mühe zu haben. Du bist klug und engagiert, bist im Gymnasium aufgenommen, hast eine Lehrstelle gefunden und dennoch vermisst du die Anerkennung durch deinen Vater. Es ist schmerzlich , wenn man sich die Wertschätzung eines nahen Menschen wünscht, und sie nicht erhält. Es macht den Eindruck, dass der Streit zwischen dir und deinem Vater noch das einzige ist, was euch zusammenhält. Miteinander geht nicht, ohne einander war bis heute noch nicht möglich. Noch bist du von deinen Eltern abhängig, und es macht den Anschein, dass eben das dein Vater ausnützt. Deine Freunde rieten dir zum Jugendamt zu gehen und du hattest Gründe es bis heute noch nicht zu tun. Du hast viel durchgemacht in der letzten Zeit und dein Wunsch nach Ruhe und Erholung sehe ich als berechtigt. Deine Idee dir eine Auszeit von deinen Eltern zu nehmen, finde ich gut. Voreinander auf Distanz gehen. Du bist 16. Und das ist ein Alter, wo du daran bist, dich von deinen Eltern zu lösen und eigene Wege zu finden. Oft ist das für Eltern sehr schwer zu verstehen: zu sehen, dass ihr Kind erwachsen wird und eigene Vorstellungen vom Leben und Zusammenleben entwickelt. Und doch bist du immer noch die Tochter deiner Eltern, was du auch zeitlebenslang bleiben wirst. Zugleich wirst du auch zu einer jungen Frau, die zusehends mehr Verantwortung für sich und ihr Leben übernimmt. Dieses Eigenständig werden bereitet Eltern oft Probleme, da sie noch in den alten Rollenbildern von elterlicher Fürsorge gefangen sind. Und sie haben Mühe, sich auf das Neue einzulassen, und zu verstehen, dass sie ihre Tochter nicht mehr ganz für sich allein haben. Du vermisst ihre Zuwendung und wünschst dir ihr Verständnis. Und sie vermissen vermutlich, dass sie dich nicht mehr an der Hand führen und all deine Schritte überwachen können. Es ist eine Gradwanderung zwischen sich anpassen und eigenständig werden.
Du schreibst, dass du einen Plan hast, dir jedoch die Energie zur Umsetzung fehlt. Bezieh deine Freunde mit ein. Weihe sie mit ein, auch deinen Freund. Bitte sie, dich darin zu unterstützen, vor allem wenn es dir wieder an Kraft mangelt und geh mit kleinen Schritten voran und bewahre das, was dir lieb ist und bleib dir treu.

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