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Gemein seit dem Tod meiner Mutter

Hallo,
ich habe ein problem. Seit meine mutter an krebs gestorben ist bin ich nur noch gemein zu anderen leuten. nicht zu meinen freunden, aber zu bekannten, auch wenn sie älter sind als ich habe ich keinen respekt und bin abweisend. Aber das schlimme ist, diese leute sind immer total nett und freundlich und eigentlich habe ich nichts gegen sie. Ich verbaue mir alles damit. zwei dieser bekannten haben mich auf mein verhalten angesprochen. Jetzt wollen sie nichts mehr mit mir zu tun haben. auch diese zwei waren immer nett zu mir. sie haben mich gefragt wieso ich so bin, aber ich konnte nie etwas antworten. Zudem hab ich mich seid der beerdigung generell verändert. ich hab meine schulterlangen haare auf kinnlänge kürzen und sie blondieren lassen. ich weine soviel, bin schlechter in der schule geworden und trage jeden tag diesen seltsamen gesichtsausdruck. Ich gucke nicht mies drein, aber er ist anders geworden, nicht mehr so sorglos wie damals. manchmal gucke ich in den spiegel und denke, ich wäre jemand anders. ich habe das gefühl ich hab mich zum schlechteren verändert. Seid mir die zwei personen gesagt haben, dass sie mich nicht mögen, bin ich trauriger als je zu vor. Wieso hat sich alles verändert? Was mache ich bloß?
LG Linni

Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde

Weiterhin stark sein können

Liebe Linni
Der Mensch hält nur ein bestimmtes Mass an schlimmen Erfahrungen aus. Vieles kann man früher oder später wegstecken, doch die Mutter zu verlieren ist zuviel, das ist sehr traurig und verwirrend und niemand hat einem je beigebracht, wie man damit umgehen soll. Und dieses Gefühl von Hilflosigkeit hat dich verändert. Das ist normal. Wenn du dein Leben fröhlich weitergelebt hättest, das wäre nicht normal gewesen. Ich weiss nicht wie lange es her, seit deine Mutter gestorben ist, doch es ist okay, eine ganze Weile neben den Schuhe zu stehen. Da kann es auch geschehen, dass man viel reizbarer und aggressiver als sonst ist. Wichtig ist, dass man sich eine Chance gibt, den Verlust zu verarbeiten. Dazu gehört, dass du über deine Mutter und eure Beziehung nachdenkst, dass du den Schmerz, die Gefühle und Gedanken annimmst und sie wirklich erlebst, dass du dich von Schuldgefühlen befreien kannst und dass du darüber nachdenkt, wie du die Beziehung zur deiner Mutter in Zukunft leben willst. Das sind keine einfachen Fragen und Aufgaben, doch ohne kommt man nicht weiter. Wenn du das Gefühl hast, das nicht alleine zu schaffen, oder wenn es doch mehr als ein Jahr her ist seit dem Tod deiner Mutter, würde ich dir raten, dir jemanden zu suchen, der dich auf diesem Weg begleiten, beraten und zur Seite stehen kann und der Erfahrung mit solchen Situatioenen hat. Du kannst dich bei einer Jugendberatungsstelle melden und dich informieren, ob es ein Angebot gibt, das du dir vorstellen kannst. Du warst bis jetzt sehr stark, vielleicht ist jetzt der Zeitpunkt, ein bisschen loszulassen und dass sich jemand um dich kümmert, damit du auch weiterhin so stark sein kannst.
Lieber Gruss, Kim

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