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hab keine Ruhe

I hätt da mal e Frag an öi, velicht könned ja ir mir hälfe :-)

Immer wenn ich und meine Mama irgendwie miteinander zu tun hatten und uns dann trennen (weil sie weggeht oder ich weggehe oder wir am Telefon den Hörer abhängen oder so ähnliches), dann muss ich ihr sagen, dass ich sie lieb habe. Auch wenn ich nur kurz einkaufen gehe oder so. Wenn ich das nicht tue, dann drehe ich fast durch, weil ich dann immer Angst habe sie könnte sterben, ihr könnte etwas pssieren und so. Wenn wir davor noch gestritten haben oder ich nicht nett zu ihr war (selbst wenn ich mir das nur einbilde), dann ist es noch viel schlimmer. Ich hab dann keine Ruhe, bis ich irgendetwas von ihr gehört habe und das "ich hab dich lieb" nachgeholt habe. Es ist, als ob ich mir einbilde, dass ich auslöse, dass ihr etwas passiert, wenn ich diesen Satz nicht sage. Ich drehe wirklich durch, bin rastlos, hab ein total beklemmendes Gefühl und heule auch. Da hilft es auch nichts, wenn meine Freunde oder sonst wer sagt, dass da sicher nichts passiert und wenn dann wüsse meine Mama doch trotzdem, dass ich sie liebhabe und so. Das ist schon lange so, seit ich etwa 12 Jahre alt bin, aber so richtig aufgefallen ist es mir erst jetzt, weil es auch immer schlimmer wird.

Ich mache mir einfach ein bisschen Sorgen, weil das nicht das einzig komische, das ich an mir entdeckt habe in der letzten Zeit. Ja, wenn ich so nachdenke, dann sind das eigentlich noch viele Dinge:

Ich bin auch entweder gut drauf oder ich bin schlecht drauf, das dazwischen gibt es gar nicht. Ich kann mich oft kaum erinnern wie ich die Zeit rumbringe und nehme auch nicht bewusst wahr, was ich tue. Es ist als wär ich die halbe Zeit gar nicht hier. Die Tage vergehen und ich kann mich allenfalls noch an besondere Ereignisse erinnern, meistens an schlechte. Und dann war ich immer ein Mensch, der über seine Probleme geredet hat, das tue ich jetzt auch nicht mehr. Selbst dann, wenn ich gerade mal unten bin. Wenn ich oben bin, dann sind mir selbst die Probleme die ich habe und auch bemerke einfach nur egal. Die Leute, die mich treffen die fragen mich immer ob es mir nicht gut geht und ich verstehe dann meistens (ausser wenn ich down bin) gar nicht wie sie überhaupt darauf kommen könnten; sie finden dass ich schlecht aussehe. Ich denke kaum mehr nach, was ich früher häufig getan habe, ich träume nicht mehr vor mich hin, denke mir keine Geschichten mehr aus. Einfach nichts. Das einzige was manchmal aus mir hervorkommt sind Gedichte von deren Inhalt ich dann selber überrascht bin...

Ihr seht, dass ich jetzt gerade nachdenke, wenn ich das nun aber nicht gerade wärend dem Schreiben tun würde, dann könnte ich mich später allerhöchstens noch daran erinnern, dass ich mal nachgedacht habe, wenn überhaupt.

Fällt euch vielleicht irgendetwas ein, was mit mir los sein könnte? Ich war früher nie so komisch. Komisch ja, aber bewusster...

Danka scho mal für öiri Hilf, liebi Grüess, Melinda

Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde

Möglichkeiten ausprobieren

Hallo Melinda
Angst jemanden zu verlieren. Angst für etwas die Verantwortung übernehmen zu müssen. Angst dass Vertrautes sich verändert und nicht mehr so ist, wie es früher war. Angst, die Kontrolle über das Leben nicht mehr zu haben. Angst vor der Ungewissheit. - Ängste gehören leider auch zu unserem Leben. Denn nichts in unserem Leben ist sicher.
Leben ist Ungewissheit. Wir wissen nicht was das Morgen uns bringen wird. Wieviele Menschen würden einen hohen Preis zahlen, für einen Wahrsager, der ihnen die tatsächliche Zukunft voraussagen kann? Die Zukunft ist ungewiss. Doch die Vergangenheit ist uns vertraut, wenn sie uns bekannt ist. Und die Gegenwart? Sie ist der einzige Moment in dem wir tatsächlich existieren und handeln können.
Weisst du, ich finde es eine starke Leistung, dass du deiner Mutter klar sagen kannst, dass du sie lieb hast. Du kannst es ihr sagen, wenn du Gelegenheit hast. Du darfst es aber auch nur denken. Denn schon der Gedanke ist positive Kraft, der dich mit deiner Mutter verbindet. Sie wird es spüren.
Manchmal sind Rituale sehr nützlich, wenn es darum geht, sich Sicherheit zu verschaffen. Es gibt Verabschiedungs-Rituale, Begrüssungs-Rituale, oder einfache Alltags-Rituale wie z.B. einen Kaffee am Morgen zu trinken. Sie helfen einem einen Übergang von einer Situation in eine andere zu meistern. Wenn du deiner Mutter also zum Abschied sagst, dass du sie lieb hast, kann das ebenso ein Ritual sein, wie jemandem einen Kuss zu geben. Doch Rituale sollten nicht zum Zwang werden. Zwänge schränken ein und lassen die Handlungsmöglichkeiten erstarren. Vielleicht magst du dir ja überlegen, was es noch für andere Mitteilungsmöglichkeiten gibt, um deiner Mutter nahe zu sein? Spiele mit deiner Kreativität.

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