Ich habe so ein dualistisches Denken
Liebes Team
Ich fühle mich sinnlos. Total depressiv. Total aus der Zeit gegriffen. Ich fühle mich total "alles oder nichts". Es ist entweder alles da oder gar nichts. Ich habe so ein dualistisches Denken. SChwarz oder weiß. In dem Moment in dem ich meine ganzen Leiden auftischen könnte,könnte ich sagen, na, sehs mal nicht so schwarz, es ist doch eigentlich alles da. Es ist ja eigentlich alles gut. Nur ist es eine Sache mit der Einstellung. Ich vereinsame seit Jahren. Habe tiefste Wünsche in mir, die ich mir nicht erfülle. Ich weiß gar nicht was ich will. Ich bin so extrem unsicher. Ich kann keine Kontakte knüpfen, kann mich nicht mehr mit Menschen einlassen, kann niemanden mehr nahe an mich lassen. Dann denke ich, was ist denn so falsch an mir?
Es ist doch alles ok. Dann wieder das geht gar nicht. Ich lebe seit Jahren ein Leben dass sehr bequem ist, das ich aber überhaupt nicht will. Alles fühlt sich so gleich an. Ich habe keine Freunde, fühle mich aber nicht freundelos. Es ist so verwirrend, weil ich so in den anderen drin bin und gar kein Vertrauen in mich selbst habe. Ich weiß wirklich nicht weiter. Es regt mich alles sehr auf.
Motivation für Lernen ist total down. Dabei ist das sooo wichtig. Es ist alles so stillstand. Und ich wünsche mir die bewegung zu sein. Vielleicht fällt Ihnen ein paar helfende Worte ein?
Danke schon im Voraus. und ein schönes neues Jahr euch allen!
Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde
Bewegung auslösen
Liebe lonewoman
Lass mich mal versuchen, deine Schilderung aufzunehmen. Vielleicht bringt dich das zu einer anderen Einstellung. Ich empfinde deinen Zustand so, wie wenn du das eine und andere Ende deines Wesens ausloten müsstest. Da ist alles, da sind Fähigkeiten, das ist Leben, da ist eingebunden sein in eine Gemeinschaft und auf der anderen Seite ist Leere, sind Enttäuschungen und tiefe Unzufriedenheit. Wenn du dir das jetzt bildlich vorstellst, pendelst du von links nach rechts und zurück. Dein Bedürfnis ist aber vorwärts zu kommen, in Neues vorzustossen, weiter zu gehen.
Du bewegst dich zwar, aber nicht in die Richtung, die dich weiterbringen würde. Vermutlich hindert dich deine Unsicherheit an den Schritten vorwärts ins Unbekannte. Dazu braucht es schon Mut, du weisst nicht, was passiert, wenn du dich einen Spalt weit öffnest und neu ein bisschen Vertrauen schenkst. Vielleicht wirst du enttäuscht. Ganz sicher würdest du mehr über dich lernen. Solange du keine Experimente mit dir selber machst, kannst du keine Fortschritte machen. Erst wenn du auszuloten versuchst, was in dir steckt und du es vorwärts gelebt ausprobierst, bekommst du das Gefühl, dass du dich bewegst. Versuch es mal mit kleinen Experimenten, ein Lächeln jemand Unbekanntem gegenüber, ein Hallo ohne Grund, einen ersten Schritt auf jemanden zu. Das kann auch eine ältere Person sein, wenn dir das leichter fällt. Es ist ein Neues Jahr, danke für die guten Wünsche. Auch ich wünsche es dir, mit Betonung auf NEU.
bettina