top of page

Mit den Jahren wurde es schlimmer

Hallo. Ich weiss nicht genau wo ich anfangen soll. Ich erzähle jetzt einfach mal von Anfang an. In der Primarschule wurde ich gemobbt. Damit ihr euch das vorstellen könnt, zum Beispiel wurde ich an eine Bank gekettet und gefühlte Stunden nicht wieder freigelassen... zum Spass. Als sei das nicht genug gewesen, passierte mir in der vierten Klasse etwas, dass möglicherweise versteckte grosse negative Emotionen hervorrief. Es tut mir leid wenn ihr euch gewünscht hättet, ich würde alles erzählen, aber ich kann es nicht. Nicht mehr. Jedenfalls dachte ich damals das erste Mal bewusst an den Freitod. In der 4. Klasse! Ich verletzte mich selbst, noch nicht durch Schneiden, aber durch Schlagen, Beissen, Isolation... Mit den Jahren wurde es nur noch schlimmer, bis.... ja bis ich es letzten Freitag fast getan hätte... wenn ich es meinen Freundinnen erzähle, spüre ich Abneigung. Manchmal hörte ich sogar ich würde sie bedrohen. Freundschaften brachen wegen dem. Ich weiss nicht mehr weiter. Ich möchte sterben, will sogar. Aber ich habe Angst. Es tut mir leid dass ich euch damit belaste, es tut mir so leid????

Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde

Der richtige Weg

Liebe Rivergirl
Ich kann Deine Not gut wahrnehmen. Auch wenn Du nicht alles erzählst, versteht man, dass du verzweifelt bist und Dich vor allem seit diesem Ereignis in der 4. Klasse in einer Spirale von negativen Emotionen befindest. Du hast Angst, dass es immer und für immer schlimmer wird. Aus dieser Spirale musst du aussteigen können. Du hast auch schon verschiedenes versucht, wie das Verletzen, Zurückziehen, Erzählen und wieder Schweigen. Ich finde es gut, dass Du versuchst hast offen mit Deinen Freundinnen zu sein. Doch offenbar waren sie verängstigt oder verwirrt und wussten nicht, wie richtig mit der Situation umgehen.
Gut, dass Du nun hier auf die Seite geschrieben und weiter nach Hilfe suchst. Das ist der richtige Weg. Denn nicht immer kann man sich alleine aus einer negativen Spirale befreien. Die meisten Menschen wären in Deiner Situation überfordert. Versuche mit Deinen Eltern zu sprechen und mache Ihnen klar, das es wichtig ist. Wenn das nicht geht, dann vertraue Dich jemand anderen erwachsenen an. Das kann ein Vertrauenslehrer, der Schulpsychologe oder eine Jugendberatung sein. Du belastest damit niemanden, denn es sind alles Menschen, die wissen, dass manchmal schlimme Dinge passieren und man alleine nicht weiterkommt. Sie wissen, wie sie Dir selber oder wer Dir am besten helfen kann. Du musst dabei nie etwas erzählen, was Du nicht willst. Man muss keine genaue Einzelheiten kennen, um zu verstehen, wie sich Angst oder Trauer anfühlt, oder um zu helfen. Du hast das Recht, Dir Hilfe zu holen und sollst das alles nicht alleine packen. Ich wünsche Dir Mut und Kraft, Mika.

bottom of page