Mutter trinkt
Ich habe das Gefühl, dass meine Mutter zuviel trinkt. Die Mutter meiner Feundin war Alkohol abhängig und anscheinend trinkt meine Mutter konsequenter als die ihre. Also sie trinkt jeden Tag etwa eine Flasche. Sicher aber jeden zweiten Tag eine. Und oft trinkt sie sie auch noch alleine. Betrunken ist sie davon nicht. Nur angetrunken. Sie hat dann einfach eine eklige Fahne und ist fies zu mir. Dass sie einiges trinkt ist mir schon im Frühling (in den letzten Ferien) aufgefallen und ich habe sie darauf angesprochen. Sie wurde nur sauer und hat gesagt ich soll das nicht herumerzählen und so. Jetzt ist es aber irgendwie schlimmer als zuvor. Vielleicht bilde ich mir das aber auch nur einfach ein. Ich mache mir Sorgen um sie! Sie hatte schon seit sie 14 ist immer wieder verschiedene Süchte. Zigaretten, Alkohol, andere Drogen... Wenn sie nun wieder in was reinrutscht? Sie sagt, dass sie es im Griff hat. Aber das hat mein Vater damals auch gesagt und er ist trotzdem einer der vielen Drogentote geworden... Ich hab Angst! Wisst ihr was ich tun kann um ihr zu helfen, falls es nötig ist?
Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde
gut zu sich selber schauen
Hallo Lili
Vertrau deiner Wahrnehmung und lass dir diese nicht von anderen ausreden oder herunter spielen. Und du handelst richtig, wenn du dir Sorgen um deine Mutter machst. Doch du bist nicht verantwortlich für sie, denn deine Mutter ist selbst verantwortlich für ihr Tun. Alkoholmissbrauch kann zu einer Abhängikeit führen und Alkoholsucht wird heute als Krankheit gesehen. Gerade bei Süchten wie bei Alkohol tragen die Betroffenen immer das Risiko wieder einen Rückfall durchzu machen. Oftmals ist ihnen das dann sehr peinlich und möchten das vor ihrer Umgebung verbergen. Ein Rückfall bedeutet für den Abhängigen meist auch wieder einmal versagt und die eigenen hohen Ansprüche nicht erfüllt zu haben. Dieser Frust kann dann den Teufelskreis von noch mehr trinken, und weiter in die Sucht abgleiten noch verstärken. Dann ist es für die Betroffenen hilfreich, wenn sie Unterstützung von einer Fachperson erhalten. Vielleicht kennt deine Mutter eine solche Person oder Institution von früher her, wo ihr damals geholfen wurde. Wenn nicht, so kann sich deine Mutter Hilfe holen bei einer der Suchtberatungsstellen in ihrer Wohngegend.
Du machst dir Sorgen. Dabei kannst du deiner Mutter auch sagen, dass du sie nicht verlieren willst wie deinen Vater. Und du darfst ihr auch sagen, dass du sie als Mutter gern hast. Doch du musst nicht ein Familiengeheimnis mittragen und über den Zustand deiner Mutter schweigen. Bleibe bei deinen Beobachtungen. Und wenn du das nicht mit deiner Mutter besprechen kannst, dann besprich es mit deiner besten Freundin oder mit anderen denen du vertraust. Zuzusehen, wie sich jemand, den man gerne hat, mit Alkohol betäubt, kann einen hilflos, traurig und zugleich wütend machen. Und deshalb ist es um so wichtiger, dass du gut für dich schaust. Auch kannst du dich an eine Fachperson einer Suchtberatungsstelle wenden. Die Beratungen dort sind kostenlos und vertraulich. Bleib dran!