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oft einsam

Hallo,
ich bin 16 Jahre alt und bin seit November nach xxx gezogen. Anfangs war es eher okay, alles neu und die Klasse war ebenso gut. Jedoch hab ich mich schulisch extrem verschlechtert und werde das Jahr wiederholen.
Ich hab ein Paar Probleme, was Schule und Leute angeht.
Seit ich hier bin, vermisse ich meine alten Freunde sehr. Manche Tage verlaufen besser als andere, aber einen Ausgleich finde ich nicht wirklich. Ausserdem hab ich in letzter Zeit völlig absurde Ängste, z.B. bilde ich mir Sachen ein, um mir selber Angst einzujagen (- ich weiß, völlig gestört aber so ist das nunmal), wie zum Beispiel dass ich irgendwie krank werde oder anderen wehtue. Diese Ängste gehen aber wieder vorbei, nur es dauert immer eine kleine Ewigkeit dass ich mich von ihnen losreissen kann. Ich habe vor dem Umzug fast 6 Jahre in Norddeutschland gelebt, und auch der Anfang dort war alles andere als einfach. ich bin generell viel umgezogen, doch meine 6 Jahre in Deutschland waren für mich die wichtigsten, da ich in diesem Alter bin, wo man wirklich gute Freundschaften schliesst. Deshalb vermisse ich mein altes Cliquenleben sehr, ich habe meine Freunde dort sachon zweimal seit November besucht.
Hier ist es zwar nicht schrecklich, aber ich fühle mich oft einsam und weiß nicht sowirklich was ich tun soll. Ich habe wohl ein paar Freunde, doch diese haben viel mit Drogen zutun, und da mich das Thema seit einiger Zeit immer mehr fasziniert hat, hab ich Angst, ich könnte anfangen, alles Mögliche zu konsummieren, nur um mir den Frust wegzudenken.
Abgesehen von diesen Sachen wünsche ich mir mehr als alles andere einen Freund, der mich liebt. Ich hatte noch nie die grosse Liebe, die meisten Jungs mit denen ich was hatte hatten es auf meinem Aussehen abgesehen. Ich bin am Verzweifeln, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass ich doch irgendwann mal Glück in der Liebe (und ich sage bewusst Liebe, denn ich will endlich was Ernstes=(. Es tut mir Leid wenn ich soviel Mist schreibe, doch ich musste einfach ein paar Sachen loswerden, obwohl ich auch mit meiner Mutter rede und sie versucht, mich zu verstehen.
Herzliche Grüsse
Anonym16

Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde

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Hallo Anonym16
Ich finde es durchaus verständlich, was du schreibst. Es kann sehr schmerzhaft sein, sich während Jahren in einer Umgebung eingelebt zu haben und dann das Vertraute wieder verlassen zu müssen. Es ist fast wie bei einem jungen Baum, der Wurzeln geschlagen hat und dann wieder ausgegraben wird und an einen anderen Ort verpflanzt wird. Damit dieser Baum im neuen Boden wieder anwachsen kann, muss er gepflegt werden. Bei uns Menschen ist das Ganze dann doch noch ein bisschen komplexer: neue Erde und regelmässig Wasser reichen nicht aus. Damit ein Wachsen möglich ist, brauchen wir auch Zuwendung, das Gefühl von Geborgenheit und Freude. Und das erhalten wir von Menschen, die uns nahe stehen, die uns mögen und die wir gerne haben. Es gibt auch noch etwas anderes, das uns von dem Baum unterscheidet: wir können uns bewegen und wir können etwas unternehmen.
Du schreibst, dass du nicht weisst, was du tun sollst. Wie wäre es mit "Ausprobieren"? Wie sieht es an deinem neuen Wohnort aus? Was läuft da so, was gibt es für Angebote für dein Alter, die Spass machen? Möglicherweise habt ihr da einen Jugendtreff, oder es gibt Sportvereine oder andere regelmässig organisierte Treffen für Jugendliche in deinem Alter. Mit Ausprobieren meine ich auch, dass du es durchaus wagen darfst, mal beim einen oder anderen Anlass reinzuschauen, ohne Verpflichtung, aber mit der Chance, neue und interessante Menschen kennenzulernen. Zugleich bietest du Anderen die Gelegenheit auf dich aufmerksam zu werden. Und vielleicht ist auch ein möglicher neuer Freund darunter. Wichtig finde ich, dass du raus gehst, dass du dich zeigst. Und ich bin sicher, dass sich dabei bestimmt das eine oder andere interessante Gespräch ergibt. Und, triff dich mit deinen Kollegen zu Dingen, die dir Freude bereiten. Denn Freude steckt an und wirkt auf andere anziehend.

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