
Pflegefamilie und Ritzen
Hey ich bin jetzt dann 19.
Und werde für mein letztes Ausbildungsjahr in eine Pflegefamilie gehen müssen. Ich kenne die Familie schon , aber ich hab trotzdem angst. Wohne zwar schon seit 7 Monaten nicht mehr "zuhause". Ich ritze mich aber und sonst geht es mir nicht so gut. Darum auch Pflegefamilie. Ich weiss nicht aber wie soll ich mich dort wohlfühlen? Ich hab angst das ich in eine Klinik geschickt werde wegen dem Ritze und den Leichten suizidgedanken. Mein Betreuer meint es wäre das beste für mich. Ich will nicht das sie erfahren das ich mich schneide...
Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde
Offenheit und kein schlechtes Gewissen
Liebe Ella
Ich kann verstehen, dass du nicht willst, dass die Pflegefamilie übers Ritzen erfährt. Bedenke aber, dass, falls sie es doch herausfinden, dass du es heimlich machst, sie Angst bekommen werden. Und dann ist die Chance höher, dass sie auch möchten, dass du in eine Klinik gehst. Je offener du mit deinen Problemen umgehst, desto mehr ist es ein Zeichen dafür, dass du einigermassen stabil bist. Und dass du dir Hilfe und Unterstützung holst, wenn du sie brauchst. Was ich sicher wichtig fände, ist, dass du einen guten Therapeuten hast. Wenn dich jemand Woche für Woche im Alltag unterstützt, ist es hilfreicher, als wenn du dann notfallmässig in die Klinik musst.
Was kannst du tun, um dich in der Pflegefamilie wohl zu fühlen? Was gibt dir den heute in deinem Alltag ein gutes Gefühl? Oder wer? Versuche möglichst viel davon mitzunehmen. Du darfst dich und dein Wohlbefinden wirklich an erste Stelle setzen. Ohne schlechtes Gewissen. Erkläre deinem Umfeld, was dir gut tut, wenn sie etwas nicht verstehen. So dass du dir in kleinen Sachen etwas Entspannung gönnst, damit es nicht zu dieser grossen Anspannung führt, die dich zum Ritzen drängt. Auch kleine Rituale im Alltag können dabei helfen, immer wieder zu dir selbst zurückzukommen. Und dich nicht so von der Aussenwelt überwältigen zu lassen.
Ich wünsche dir alles Gute! Liebe Grüsse, Mika