top of page

pure Verzweiflung

Hallo. Ich bin aus purer Verzweifelung auf diese Seite gestoßen und weiß nicht so recht wo mir der Kopf steht.  Ich bin 17 Jahre alt und habe eine sehr schwere Kindheit hinter mir. Andre mögen denken sie hätten es auch schwer gehabt, aber sobald ich von meiner Vergangenheit erzähle , fließen Tränen und Ratlosigkeit macht sich im Raum breit.
Jahre hatten wir das Jugendamt zuhause wegen meinen kriminellen Brüdern. Aber wie es mir geht und was meine Eltern mit mir gemacht haben, wurde nie gefragt. Mit 16 habe ich versucht aus zu ziehen in ein Jugendheim. Da war es alles andere als schön. Die Jugendlichen dort waren grausam. Also entschied ich mich bei meinen Eltern zu bleiben.
Mit 17 lernte ich meinen Verlobten kennen. Ich sagte meinen Eltern dass ich ausziehen will und ich wurde mit den wenigen Sachen, die ich hatte rausgeworfen. Ich hab eine Therapie angefangen und bin dann zu meinem Verlobten gezogen. Hab mich noch nicht umgemeldet aus Angst wir könnten die Wohnung nicht weiter bezahlt bekommen. Ich geh noch zur Schule. Und meine Eltern weigern sich mir mehr Geld als mein Kindergeld zu geben. Es reicht vorne und hinten nicht. Am Monatsende muss ich hungern. Ich habe keine Klamotten.
Ich bin alle 2 Wochen krank und kann meine Medikamente nicht bezahlen. Und psychisch werde ich mit der ganzen Sache auch nicht fertig. Ich hab die Therapie abgebrochen weil ich in die Psychatrie sollte. Ich möchte keine Tabletten mehr nehmen, ich möchte nicht mehr krank sein. Ich will zur Schule und mein Leben in den Griff bekommen. Aber wie????
Jetzt stell ich die Frage, ob ich meine Eltern auf Unterhalt verklagen kann und vielleicht auch rückwirkend auf das was sie und meine 2 Brüder mir angetan haben?  Ich bekomme NICHTS an bafög weil meine Eltern sich weigern die Papiere auszufüllen, weil sie wissen dass sie genug Geld haben und dann vielleicht für mich aufkommen müssen. Allerdings behaupten meine Eltern ich könne sie nicht verklagen weil meine Eltern sich gerade ein Haus gekauft haben.
Meine Eltern leben in Prunk und Pracht. Und dann haben sie nich mal 10 euro für mich übrig. Nur mit langem anflehen und dann auch nur wenn ich es von meinem Kindergeld zurückzahle. Sieben Monate bettel ich schon nach Klamotten. Damit ich ordentlich zur Schule und zum Jahrespraktikum kann. Ich weiß absolut nicht mehr weiter. Aber ich weiß ich habe ein Recht darauf mein Fachabi zu machen, studieren zu gehen, eine Familie zu gründen und glücklich zu werden und daran halte ich mich fest. Ich bitte um HILFE und VERSTÄNDNIS! Es tut mir leid dass der Text so lang geworden ist. Aber es tat gut mal alles von der Seele zu schreiben. Vielen Dank im vorraus !!!
 "Kopf hoch" ist genau das was mein aller bester Freund und ich uns immer gesagt haben. Im März dieses Jahr ist er gestorben ,aber mein Kopf hab ich nicht hängen lassen. Ich kämpfe weiter...

Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde

Rechtshilfe und klagen

Liebe Yvonne
Es beeindruckt mich sehr, dass du trotz deiner schwierigen Situation und Vergangenheit weiterkämpfst. Mach weiter so und du wirst es schaffen, dein Leben so hinzukriegen, wie du es dir vorstellst. Du hast es verdient beachtet und geliebt zu werden. Nun hast du in deinem Verlobten endlich eine Person gefunden, die dich stützt und dir Zuneigung gibt.
Damit du ein geregeltes Leben führen, wieder zur Schule gehen und gesund sein kannst, brauchst du wirklich eine Existenzgrundlage. Leider kennen wir uns im Deutschen Recht nicht aus, weil kopfhoch in der Schweiz ist. Bei uns sind die Eltern verpflichtet bis zum Ende der Erstausbildung für ihre Kinder aufzukommen, auch wenn sie nicht mehr zuhause wohnen. Das kann ein Kind einklagen. Am besten würdest du dich mal bei einer unentgeltlichen Rechtshilfe erkundigen, wie du vorgehen kannst. Die meisten Orte haben so was, manchmal ist es bei Caritas oder einem ähnlichen Hilfswerk angegliedert. Auf jeden Fall gilt das Gesetz auch für deine Eltern und du solltest dich unbedingt dafür einsetzen, dass du zu deinem Recht kommst. 
Wenn du es schaffst, dich für dich selber zu wehren und erlebst, dass du ein Recht auf Essen, Kleidung und Schule hast, wird es dir auch psychisch besser gehen. Vielleicht solltest du den Therapeuten als deine Unterstützung weiter aufsuchen, ganz im Sinne von, er soll dir helfen, dich von deinen Eltern abzulösen.
Hol dir bitte Unterstützung von fähigen Erwachsenen, Juristen und Sozialarbeiter, die dir zum Recht verhelfen ein anständiges Leben zu führen. Zwing deine Eltern mit deren Hilfe, ihre Pflicht zu tun, nämlich für deinen Unterhalt aufzukommen. Kopfhoch und kämpf weiter!
bettina

bottom of page