Lieber Daniel
Schön meldest Du Dich nochmals. Nun habe ich ein etwas klareres Bild von Deiner Situation. Es tut mir leid zu lesen, in welcher Lage Du bist. Da kommt viel auf einmal zusammen. Du brauchst absolut Hilfe, das denke ich auch. Du musst einen richtigen Plan aufstellen, wie Du vorgehen wirst. Dafür brauchst Du kein Blatt, sondern am besten gleich ein grossen Heft. Sammle hier alle Infos zu Jobs, zu wichtigen Leuten, zu Hilfe durch den Staat, zu günstigen Wohnungen, zu Hilfe durch andere Organisationen, zu Weiterbildungen etc. Mach Dir Listen, was Du erledigen musst, um weiterzukommen und setze dabei Prioritäten. Überleg Dir, wo Deine Stärken liegen und was Du gerne tust. Notiere, wo Du eine Niete bist und sei realistisch dabei, das gehört auch dazu. Und dann klopf überall an, wo Du kannst und informier Dich, frage ganz konkret um Hilfe, stell Dich vor. Es geht jetzt darum, strategisch vorzugehen. Du musst einen ausgeklügelten Plan aufstellen wie Du gegen den Feind - das Leben auf der Strasse und ohne Geld - gewinnen kannst. Es ist zwar etwas hart, aber man kann sagen, dass Du ziemlich weit unten angekommen bist. Darum kann es fast nur noch aufwärts gehen. Aber manchmal braucht man genau das, um durchzustarten. Dazu gehört nicht nur ein Job und eine Wohnung, sondern auch Gesundheit, Hygiene und ein gepflegtes Aussehen. Achte gut auf Dich, gib Dir Mühe und belohne Dich gut, wenn Du etwas von Deinem Plan erledigt hast.
Da Du von der Stütze lebst, gehe ich davon aus, dass Du viele der staatlichen Ämter schon kennst. Wende Dich auch an wohltätige oder religiöse Organisationen. Auch wenn man selber nicht religiös ist, helfen diese Organisationen Menschen in Not weiter und sorgen dafür, dass niemand hungert.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, einen klaren Kopf und ruhig Blut.
Liebe Grüsse, Mika