Hallo Pia
Ich finde es bewunderns wert, was du seit deinem Krankenhausaufenthalt bereits unternommen hast. Du hast dich wirklich auf den Weg gemacht - auf deinen Weg. Und du holst dir dafür Rat und Hilfe, das ist stark von dir. Und doch muss auch gesagt werden, dass der Weg zu sich selbst,  mit vielen kleinen Schritten verbunden ist und auch seine Zeit braucht. Nimm dir diese Zeit, sie gehört dir. Verstehe ich richtig, dann hast du dir eigentlich zwei Aufgaben gestellt, was deine Mutter angeht. Einerseits willst du ihr mitteilen, dass du dich geritzt hast und andererseits willst du aber nicht, dass sie aus lauter Sorge, dich wieder zu sich holt, weil du lieber bei deinen Ersatz-Eltern bleiben willst. Ich vermute es wird irgendeine Vereinbarung zwischen deiner Mutter und deinen Ersatz-Eltern und einer Amtperson geben, wo abgemacht ist, wie lange und in welchem Umfang deine Ersatz-Eltern für dich verantwortlich sind. Weisst du etwas darüber? Und wenn es eine solche Vereinbarung gibt, dann kann deine Mutter nicht einfach von heute auf morgen dich zurückholen, sondern braucht eine offizielle Erlaubnis, sofern sie die bekommt. Das andere ist, wie du es deiner Mutter mitteilen könntest. Überlege dir, was genau du deiner Mutter mitteilen willst. Ist es der Schmerz, ist es die Erinnerung, ist es die Sehnsucht, ist es die Zerrissenheit, ist es die Suche nach wem? Und dann überlege in welcher Form du ihr das mitteilen willst. Per Telefon, per Brief, mit einem gemalten Bild, oder ...? Und vielleicht braucht es auch dazu kleine Schritte um sich mitzuteilen. Bleib dran und KOPFHOCH